Ein spektakuläres Symbol des Fürther Stadtbilds steht vor einer nachhaltigen Restaurierung: Die Statue Else – auf dem Dach des Stadttheaters – soll ab 2026 umfassend instandgesetzt werden. Der Beschluss hierzu folgt auf einen dramatischen Vorfall: Im Juli 2023 löste sich in rund 28 Metern Höhe die steinerne Fackel zusammen mit der Hand der Statue und stürzte auf das Glasvordach des Eingangsbereichs – ohne personellen Schaden, aber mit deutlichen Schäden an der Bausubstanz.
Ein beauftragter Gutachter identifizierte korrodierte Metallverbindungsstücke im Inneren der Figur als Ursache: Die einzelnen Werkstücke der Sandsteinplastik sind mittels Metallklammern verbunden. Durch eindringende Feuchtigkeit war Korrosion entstanden, die sich durch Volumenzunahme der Metalle in Rissbildungen im Stein übersetzte – letztlich führte dies zum Abbruch von Teilbereichen. Weitere Untersuchungen durch eine Fachfirma haben inzwischen ergeben, dass nicht nur die Statue selbst, sondern auch umliegende Teile der Sandsteinfassade überarbeitet werden müssen. Die hierfür notwendigen Maßnahmen erfordern den Aufbau eines Fassadengerüsts und umfangreiche Restaurierungsarbeiten.
Geplant ist ein Baubeginn im Jahr 2026, verbunden mit der Frage, ob die Statue in Originalsubstanz wieder ihren Arm samt Fackel erhält oder alternativ ein originalgetreuer Nachbau eingesetzt wird. Die Maßnahme soll vor dem 125. Geburtstag des Stadttheaters im Jahr 2027 abgeschlossen sein. Die Stadt sieht in dem Vorhaben ein deutliches Bekenntnis zum Denkmalschutz und zum Erhalt des kulturellen Erbes.
Parallel zum Restaurierungsprojekt werden im Theatergebäude selbst Modernisierungen durchgeführt: Die technische Ausstattung soll in den Spielzeitpausen 2026 und 2027 erneuert werden, darunter Bühnentechnik, Beleuchtung, Medientechnik sowie Anpassungen der Unter- und Hinterbühne. Die Gesamtkosten für diese Modernisierungen werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt und sollen über kommunale Fördermittel mitfinanziert werden.
Die Kolossalstatue Else blickt auf eine lange Geschichte zurück: Sie ist ein Teil der ursprünglichen Fassadengestaltung des Stadttheaters, das die Architekten Fellner & Helmer einst entwarfen. Die Figur gilt als Symbol der Lichtbringung und des Theaters als kultureller Leuchtturm der Stadt. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, ob sie in ihrer alten Form oder als Neuerstellung wieder auf das Dach des Hauses zurückkehren wird.