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Cadolzburger Bürgermeisterin äußert sich zur Trinkwasserverunreinigung – Vorsicht statt Panik

13. Oktober 2025
Cadolzburg chloriert Trinkwassernetz nach Pseudomonas-Nachweis – Abkochgebot gilt weiter. SymbolbildCadolzburg chloriert Trinkwassernetz nach Pseudomonas-Nachweis – Abkochgebot gilt weiter. Symbolbild

Nach dem Nachweis des Umweltkeims Pseudomonas aeruginosa im Cadolzburger Trinkwassernetz hat Bürgermeisterin Sarah Höfler in einer öffentlichen Stellungnahme über die aktuelle Situation und die laufenden Maßnahmen informiert. Der Keim wurde in einer von 35 Wasserproben nachgewiesen, die am 9. Oktober 2025 im gesamten Versorgungsgebiet entnommen wurden. In allen anderen Proben blieb das Wasser unauffällig.

Laut Höfler sei die Wasserversorgung weiterhin gewährleistet; das Wasser entspreche den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Allerdings könne die vollständige Keimfreiheit derzeit nur durch eine Netzchlorung wiederhergestellt werden. Das Verfahren gelte als schonend, geruchsarm und sei gesetzlich zugelassen. Die Maßnahme soll das bestehende Abkochgebot schrittweise ablösen, sobald die Stabilität der Chlorung durch das Gesundheitsamt bestätigt wird.

Seit dem ersten Auftreten der Verkeimung im August steht die Wasserversorgung unter engmaschiger Kontrolle. Neben den Gemeindewerken Cadolzburg (GWC) sind das Landratsamt Fürth, das Gesundheitsamt und ein externes Fachbüro eingebunden. Auch benachbarte Wasserversorger unterstützen personell. Ziel sei es, die Ursache des Keimeintrags genau zu bestimmen und alle möglichen Eintragsorte zu überprüfen.

Als möglicher Ursprung wird eine Baustelle im Leitungsnetz untersucht. Hinweise deuten darauf hin, dass dort ein Eintrag erfolgt sein könnte; bewiesen ist dies bislang nicht. Weitere potenzielle Ursachen wie Armaturen, Hydranten oder Leckagen werden ebenfalls überprüft. Höfler betonte, dass keine vorschnellen Schuldzuweisungen erfolgen sollen, da der Vorgang komplex sei und auch technische Faktoren oder äußere Einflüsse eine Rolle spielen könnten.

Die Bürgermeisterin hob hervor, dass das Abkochgebot eine behördliche Anordnung sei und die Maßnahmen so lange aufrechterhalten würden, bis das gesamte Netz keimfrei sei. «Wir werden kein Risiko eingehen», so Höfler. Die Netzchlorung werde erst beendet, wenn eine erneute Verkeimung ausgeschlossen werden könne.

Zur Information der Bürger wurden Warnungen über die Apps NINA und KATWARN, Feuerwehrdurchsagen, Radiosender, Aushänge und die Webseiten der Gemeinde veröffentlicht. Zudem ist eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant, um offene Fragen zu beantworten.

Die Gemeinde sieht in der Krise auch die Chance, Schwachstellen im Trinkwassernetz zu erkennen und künftig besser vorzubeugen. Höfler betonte, man wolle «Schritt für Schritt» an einer nachhaltigen Verbesserung arbeiten. Abschließend dankte sie allen Bürgern für ihr Verständnis und ihre Geduld.