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Haushalt 2026 für Cadolzburg: Verwaltung bringt Gebührenerhöhungen ins Spiel

11. November 2025 ,
Finanzdruck in Cadolzburg: Der Haupt- und Finanzausschuss berät Spar- und Einnahmepläne, um den Haushalt 2026 zu stabilisieren. SymbolbildFinanzdruck in Cadolzburg: Der Haupt- und Finanzausschuss berät Spar- und Einnahmepläne, um den Haushalt 2026 zu stabilisieren. Symbolbild

Die finanzielle Lage bleibt auch in Cadolzburg angespannt. In den Beratungen des Haupt- und Finanzausschusses am 13. November stellt die Kämmerei eine Reihe von Vorschlägen vor, die ein klares Ziel verfolgen: den Haushalt 2026 zu konsolidieren und die dauerhafte Leistungsfähigkeit der Kommune zu sichern. Grundlage sind die aktuellen Auswertungen zum Ergebnis- und Finanzhaushalt sowie detaillierte Vorschläge zur Einsparung und Einnahmesteigerung.

Nach den Modellrechnungen der Kämmerei ergibt sich im Finanzhaushalt 2026 je nach Szenario ein Fehlbetrag zwischen 12,4 und 17,1 Millionen Euro. Das erste Modell berücksichtigt die Einnahmen und Ausgaben des geplanten Gewerbegebiets Schwadermühle West, das zweite rechnet ohne diesen Bereich.

Um den angestrebten Bestand liquider Mittel von rund fünf Millionen Euro zu erreichen, müssen zwischen sieben und elf Millionen Euro eingespart werden. Die Kämmerei warnt, dass ohne konsequente Gegenmaßnahmen eine Kreditaufnahme unvermeidbar sein könnte – eine Option, die jedoch erst nach Ausschöpfung aller anderen Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht kommen soll.

Als Ursache für die angespannte Finanzlage nennt die Verwaltung sinkende Gewerbesteuereinnahmen, steigende Transferaufwendungen und höhere Sach- und Dienstleistungskosten. Positiv sei hingegen, dass die Einnahmen aus Einkommensteuer und Umsatzsteuer auf konstant hohem Niveau bleiben.

Um gegenzusteuern, hat die Finanzverwaltung eine umfassende Liste mit Konsolidierungsmaßnahmen vorgelegt, über die letztlich die politischen Gremien entscheiden müssen. Dazu gehören Gebührenerhöhungen etwa bei Hundesteuer, Friedhofsgebühren, Verwaltungsleistungen oder der Nutzung gemeindlicher Liegenschaften. Auch die Einführung einer Jahresbenutzungsgebühr für die Bücherei sowie einer Verpflegungspauschale in den Kindertagesstätten stehen zur Diskussion.

Zudem soll geprüft werden, ob ein Antrag auf Stabilisierungshilfe des Freistaats Bayern gestellt werden kann. Ein solches Verfahren wurde zuletzt 2017 erfolgreich abgeschlossen und brachte der Gemeinde damals eine Finanzspritze von 1,2 Millionen Euro ein. Voraussetzung ist allerdings ein vom Marktgemeinderat beschlossenes Haushaltskonsolidierungskonzept.

Weitere Einsparpotenziale betreffen interne Abläufe: So könnten Leistungen des Bauhofs künftig stärker an Dritte verrechnet, Beschaffungen zentral gebündelt und freiwillige Ausgaben reduziert werden. Auch eine Budgetierung im Bereich der Feuerwehren wird vorgeschlagen, um eine eigenverantwortliche Mittelbewirtschaftung zu ermöglichen.

Insgesamt strebt die Verwaltung eine Kombination aus Ausgabensenkung, Effizienzsteigerung und Einnahmeerhöhung an. Zugleich betont sie, dass Pflichtaufgaben und Qualitätsstandards gewahrt bleiben müssten.