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Stadt Fürth will Zirndorfer Brücke jetzt komplett sperren – Gefahr zu groß

11. November 2025
Foto: Archiv Kamran SalimiFoto: Archiv Kamran Salimi/Fürth Wiki

Die Stadt Fürth will die Zirndorfer Brücke spätestens am 17. November 2025 vollständig für den Verkehr sperren. Damit reagiert das Baureferat auf ein neues Gutachten, das weitere gravierende statische Mängel festgestellt hat. Demnach kann ein plötzliches Versagen des Bauwerks ohne vorherige Rissbildung nicht ausgeschlossen werden. Die Sperrung soll so lange bestehen bleiben, bis der Rückbau und ein geplanter Neubau abgeschlossen sind. Der Beschluss dazu soll morgen (12. November) im Bauausschuss fallen.

Rückblick: Zwischen Mai 2024 und Oktober 2025 wurden eine Reihe von Auflagen abgearbeitet. So wurde das Bauwerk bereits auf maximal 3,5 Tonnennutzlast begrenzt und die Planungsleistungen für den Neubau am 22. Oktober 2025 vergeben. Darüber hinaus wurden bauliche Maßnahmen zur Höhen- und Breitenbeschränkung umgesetzt, umfangreiche Prüf- und Messprogramme eingerichtet und bereits rund 744.000 Euro allein in kurzfristige Sicherungsmaßnahmen investiert. Bis zum Rückbau selbst sind nach aktueller Schätzung weitere 5,65 Millionen Euro erforderlich, der Großteil entfällt auf den eigentlichen Abbruch.

Die Brücke war 1971 im Zuge des Ausbaus des Main-Donau-Kanals sowie der Südwesttangente errichtet worden und verbindet die Zirndorfer Straße zwischen Fürth, Oberasbach und Zirndorf. Laut dem Sachstandsbericht war eine Sanierung der festgestellten Schäden – insbesondere an der Spannbewehrung – nicht möglich.

Trotz zahlreicher Einschränkungen – wie der Engführung auf eine Breite von 2,85 Metern und einer Höhenbegrenzung von 2,70 Metern – kam es immer wieder zu Anfahrunfällen und Verstößen gegen die Verkehrsführung. Diese Zwischenfälle führten zu zusätzlichen Reparaturkosten und zeigten die praktischen Grenzen zur Sicherung der Verkehrsinfrastruktur unter Dauerbelastung.

Die geplante Vollsperrung diene dem Schutz der Verkehrsteilnehmer, heißt es aus dem Rathaus. Auch die an der Brücke angeschlossenen Rampen sollen gesperrt werden. Auch Radfahrer sollen die Brücke nicht mehr befahren dürfen.

Die Verkehrsführung wird entsprechend angepasst: Von der Verbindungsstraße West bzw. Zirndorf/Oberasbach kommend führt die Umleitung über die Straße Am Europakanal zur Breslauer Straße, dann über die Graf-Stauffenberg-Brücke zur Anschlussstelle Fürth-Fürberg auf die Südwesttangente. Fahrzeuge mit dem Ziel Dambach fahren über die Südwesttangente bis zur Anschlussstelle Fürth-Süd. Dort wechseln sie in Fahrtrichtung Landkreis und können an der Anschlussstelle Zirndorf abfahren.

Von Fürth Süd bzw. Dambach kommend führt dies in umgekehrter Richtung auf der Südwesttangente bis zur Anschlussstelle Fürth-Fürberg, dort wieder über die Graf-Stauffenberg-Brücke und Breslauer Straße zur Straße Am Europakanal.

Leichtkraftfahrzeuge können die Forsthausbrücke nutzen um den Main-Donau-Kanal sowie die Südwesttangente zu überqueren. Wo sich ein Bedarf ergibt, werden Lichtsignalanlagen hinsichtlich eines besseren Verkehrsflusses angepasst.

Der Fuß- und Radverkehr wird über den Vestner Weg, den Kellerweg und dem Betriebsweg entlang des Main-Donau-Kanals geführt.