Nun steht das genaue Datum fest: Die Stadt Fürth sieht sich gezwungen, die Zirndorfer Brücke bereits ab Freitag, 14. November, im Laufe des Vormittags für den gesamten Verkehr zu sperren. Ein aktuelles Gutachten hat ergeben, dass das Bauwerk akut einsturzgefährdet ist und keinen sicheren Weiterbetrieb mehr zulässt – wir hatten gestern berichtet. Wie die Stadt heute mitteilte, ist die Maßnahme zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer unabwendbar. Der Schutz von Leib und Leben habe höchste Priorität.
Die Brücke, die als wichtige Verbindung über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente gilt, ist seit Jahren sanierungsbedürftig. Nach dem jüngsten Gutachten wird nun jedoch eine sofortige Sperrung notwendig, da selbst leichte Fahrzeuge die Tragfähigkeit überlasten könnten.
In der Vergangenheit hatte die Stadt verschiedene Maßnahmen zur Entlastung des Bauwerks ergriffen. So war die Brücke zuletzt nur noch für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zugelassen, ergänzt um Höhenbegrenzungen, Bodenschwellen und zusätzliche Beschilderungen. Dennoch kam es immer wieder zu Anfahrschäden, teilweise verursacht durch Autofahrer, die die Höhenbegrenzung bewusst umfahren wollten. Die daraus resultierenden Reparaturen verursachten Kosten von mehr als 100.000 Euro, von denen nur ein Teil erstattet werden konnte.
Bauwerksprüfungen und Durchbiegungsmessungen hatten bereits zuvor auf strukturelle Schwächen hingewiesen. Eine Nachrechnung des Überbaus bestätigte nun, dass die Brücke kein ausreichendes „Riss-vor-Bruch-Verhalten“ aufweist – das Bauwerk könnte also plötzlich und ohne Vorwarnung einstürzen. Um die Sicherheit des unter der Brücke verlaufenden Verkehrs auf der Südwesttangente zu gewährleisten, installiert die Stadt ein akustisches Monitoringsystem zur Spannrissortung.
Für die Zeit der Sperrung ist eine weiträumige Umleitung eingerichtet. Der motorisierte Verkehr aus Richtung Zirndorf und Oberasbach wird über die Straße Am Europakanal, die Breslauer Straße und die Graf-Stauffenberg-Brücke zur Anschlussstelle Fürth-Fürberg auf die Südwesttangente geführt. In umgekehrter Richtung gilt dieselbe Route. Fahrzeuge mit Ziel Dambach können über die Anschlussstelle Fürth-Süd und Zirndorf ausweichen.
Leichtkraftfahrzeuge sollen währenddessen die Forsthausbrücke nutzen. Fußgänger und Radfahrer werden über den Vestner Weg, den Kellerweg und den Betriebsweg entlang des Main-Donau-Kanals geleitet.
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