Nach Angaben des ÖDP-Kreisverbands Fürth haben rund 15 Personen in Oberasbach für mehr Klimaschutz demonstriert. Anlass war die UN-Weltklimakonferenz (COP30) in Belém, Brasilien. Die Organisatoren erklärten, mit der Versammlung ein Signal in Richtung der internationalen Verhandlungen senden zu wollen. ÖDP-Kreistagsabgeordneter Klaus John forderte klare Beschlüsse: «Wir erwarten endlich verbindliche Ziele von der UN-Klimakonferenz zur Reduzierung der Treibhausgase.»
In den Redebeiträgen spielte zudem die lokale Energiepolitik eine Rolle. Der Oberasbacher Stadtrat Franz Forman (Freie Wähler) verwies auf bereits umgesetzte Klimaschutzmaßnahmen in der Stadt, kritisierte jedoch die jüngste Entscheidung des Stadtrats, sich nicht an einer geplanten Windkraftanlage zu beteiligen. «Dies wäre ein großer Meilenstein für die Energiewende gewesen, da eine solche Anlage mindestens ein Drittel der Haushalte im Stadtgebiet mit Strom klimaneutral versorgen könnte», sagte Forman.
Er mahnte zudem: «Oberasbach will bis 2040 klimaneutral werden. Dazu müsste die Stadt Meilensteine definieren und ein Monitoring für die Erreichung der Klimaziele einrichten. Das ist nicht umgesetzt!»
Hintergrund ist eine Stadtratsabstimmung, in der eine städtische Beteiligung an einer einzelnen Windkraftanlage bei Rehdorf keine Mehrheit fand. Von 22 Anwesenden stimmten 9 dafür, 13 dagegen. Das Vorhaben gilt damit nicht als beendet, eine Umsetzung ohne städtische Beteiligung bleibt aber weiterhin möglich.
ÖDP-Kreisvorsitzender Gerald Löwel betonte, Klimaschutz und Wohlstand schlössen einander nicht aus. Er warb für längere Nutzungszeiten von Elektronikgeräten und eine konsequente Kreislaufwirtschaft. «Reiche dürfen nicht immer reicher werden und Gewinnmaximierung bedeutet zwangsläufig höhere Preise», so Löwel.
ÖDP-Kreisrat Klaus John nannte als kommunale Hebel unter anderem ökologische Baustoffe, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und Ansätze der Gemeinwohlökonomie. «Wir sind doch nicht ideologisch, wenn wir unseren Kindern und Enkelkindern eine intakte Welt hinterlassen wollen. Ideologisch ist für mich der Glaube an das kontinuierliche Wirtschaftswachstum», sagte er.
Forman begründete seine Teilnahme persönlich: «Mich treiben meine Enkel an. Sie sollen eine intakte und lebenswerte Erde haben!» Löwel ergänzte: «Klimaschutz auf kommunaler Ebene wird bereits parteiübergreifend gelebt. Jetzt müssen wir gemeinsam noch die Landes- und Bundesregierung davon überzeugen!»
Nach den Reden trug der Musiker «Renatum, wo Lieder macht» zwei Stücke vor. Anschließend zog der Demonstrationszug laut Veranstalter über die Kurt-Schumacher-Straße und die Rothenburger Straße bis zum Ginsterweg.
Die 30. UN-Klimakonferenz findet vom 10. bis 21. November 2025 in Belém (Brasilien) statt.
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