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Roßtal, Cadolzburg und der Landkreis Fürth werden zu Stromproduzenten: EnergieAllianz startet

25. September 2024
Sechs Projekte stehen bereits in den Startlöchern: Photovoltaikanlagen sollen unter anderem auf dem Wertstoffzentrum in Leichendorf, der Realschule Zirndorf sowie der Mehrzweckhalle in Wachendorf errichtet werden.Sechs Projekte stehen bereits in den Startlöchern: Photovoltaikanlagen sollen unter anderem auf dem Wertstoffzentrum in Leichendorf, der Realschule Zirndorf sowie der Mehrzweckhalle in Wachendorf errichtet werden.

Die steigenden Strompreise zwingen nicht nur private Haushalte, ihre Energiekosten zu überdenken, auch Städte und Gemeinden stehen unter erheblichem finanziellen Druck. Um den steigenden Energiekosten entgegenzuwirken, haben sich der Landkreis Fürth sowie die Marktgemeinden Roßtal und Cadolzburg zur Interkommunalen EnergieAllianz zusammengeschlossen. Ziel dieser Kooperation ist die gemeinsame Errichtung und der Betrieb von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden, um nicht nur den Eigenbedarf zu decken, sondern auch Überschüsse ins Stromnetz einzuspeisen und dadurch Einnahmen zu generieren.

Sechs Projekte stehen bereits in den Startlöchern: Photovoltaikanlagen sollen unter anderem auf dem Wertstoffzentrum in Leichendorf, der Realschule Zirndorf, der Mehrzweckhalle in Wachendorf, dem Bauhof in Cadolzburg sowie auf zwei Kläranlagen in Roßtal errichtet werden. Zum symbolischen Startschuss auf dem Dach des künftigen Erweiterungsgebäudes für das Landratsamt im Zirndorfer Pinderpark kamen Cadolzburgs Bürgermeisterin Sarah Höfler, Roßtals Bürgermeister Rainer Gegner sowie Landrat Bernd Obst.

Durch die interkommunale Zusammenarbeit wird der bürokratische Aufwand erheblich reduziert, da Ausschreibungen und Genehmigungen von einem Experten innerhalb der Allianz abgewickelt werden. Der Geschäftsführer der EnergieAllianz Fürth GmbH, Dr. Clemens Bloß, sieht großes Potenzial in dieser Kooperation: Bei einigen Anlagen werde mehr Strom erzeugt, als vor Ort benötigt wird, wodurch die überschüssige Energie ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Die Allianz-Partner erhalten für den eingespeisten Strom eine Vergütung. 

Zwar gibt es auf vielen kommunalen Dächern seit langer Zeit Photovoltaik-Anlagen. In der Regel werden diese aber von externen Firmen betrieben, die Kommunen vermieten lediglich die Dachflächen.

Die Gründung der Allianz wurde durch das Bayerische Klimaschutzgesetz, das seit Januar 2023 in Kraft ist, ermöglicht. Es räumt den Kommunen erweiterte Kompetenzen im Bereich der Energieerzeugung ein. 

Bernd Obst, Landrat des Landkreises Fürth, sieht in der EnergieAllianz ein Vorzeigeprojekt für die Region und hofft auf den Beitritt weiterer Gemeinden. „Die EnergieAllianz schafft eine nachhaltige Grundlage für die Energieversorgung unserer Region und stärkt gleichzeitig die Unabhängigkeit von externen Energiequellen“, erklärt Obst. Die ersten Photovoltaikanlagen sollen bereits 2025 in Betrieb gehen.