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Cadolzburg: Solarpark bei Vogtsreichenbach nimmt nächste Hürde

13. Oktober 2025

In Cadolzburg soll die Energiewende sichtbar voranschreiten. Mit dem Bebauungsplan Nr. 62 hat der Markt den Weg für den neuen «Solarpark Vogtsreichenbach Süd-West» freigemacht. Das Projekt umfasst rund 27 Hektar südwestlich des Ortsteils Vogtsreichenbach und ist Teil der Strategie, bis zu 100 Hektar Freiflächen-Photovoltaik im Gemeindegebiet zu ermöglichen. 

Im Rahmen der Beteiligung nach dem Baugesetzbuch gingen zahlreiche Stellungnahmen ein. Die meisten Behörden, darunter die Regierung von Mittelfranken, die N-ERGIE Netz GmbH, die Deutsche Telekom und das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg, äußerten keine grundsätzlichen Bedenken. Der Landesjagdverband Fürth Stadt und Land verwies allerdings auf mögliche Beeinträchtigungen von Wildwechseln und eine erhöhte Unfallgefahr. Diese Hinweise werden in den Planunterlagen berücksichtigt, insbesondere durch festgelegte Rehwild-Durchschlüpfe und zusätzliche Grünstrukturen.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten machte auf den Verlust landwirtschaftlicher Nutzflächen aufmerksam. Cadolzburg verwies in seiner Abwägung auf das politische Ziel, bis zu 100 Hektar Freiflächen-Photovoltaik zu ermöglichen, was etwa 2,2 Prozent der Gemeindefläche entspricht. Diese Obergrenze werde mit dem Projekt nicht überschritten. Auch naturschutzrechtliche Fragen wurden intensiv geprüft: Für das Vorhaben wird eine spezielle artenschutzrechtliche Untersuchung (saP) zu Wiesenbrütern, Zauneidechsen und Fledermäusen erstellt.

Der Solarpark liegt teilweise innerhalb der vom Bayerischen Umweltministerium ausgewiesenen Feldvogelkulisse für den Kiebitz. Das Landratsamt Fürth forderte daher eine vertiefte Prüfung, die in den Umweltbericht aufgenommen wird. Die Eingrünung der Anlage und die geplanten Heckenpflanzungen sollen zur landschaftlichen Einbindung beitragen.