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Schock in Oberasbach: Streuobstwiese durch Vandalismus halb zerstört

28. März 2025
Unfassbarer Vandalismus in Oberasbach: Streuobstwiese mutwillig zerstörtUnfassbarer Vandalismus in Oberasbach: Streuobstwiese mutwillig zerstört

Es ist ein Anblick, der selbst hartgesottene Naturfreunde verstummen lässt: Dort, wo einst junge Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäume ein grünes Zeichen für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft setzen sollten, ragen nun abgebrochene Stümpfe in die Luft. Fast die Hälfte der Bäume einer öffentlich zugänglichen Streuobstwiese in Oberasbach ist mutwillig zerstört worden – ein massiver Fall von Vandalismus, der die Stadtverwaltung erschüttert.

Die Streuobstwiese am Hans-Reif-Sportzentrum wurde erst 2022 durch eine Projektarbeit von 14 Schülerinnen und Schülern der Fachrichtung Agrarwirtschaft des Berufsschulzentrums Fürth angelegt. 36 Bäume alter Obstsorten fanden damals ihren Platz auf dem Gelände – eine langfristige Investition in Umweltbildung, regionale Biodiversität und das Gemeinwohl. Die Fläche war für alle Bürgerinnen und Bürger gedacht, um sich im Sommer und Herbst mit frischem Obst selbst zu versorgen. Ein grüner Lern- und Lebensraum, der nun schwer beschädigt ist.

Nach Angaben der Stadt Oberasbach wurden 15 der 36 Bäume gezielt angesägt – und zwar so stark, dass sie anschließend einfach umknickten oder umgestoßen wurden. Die Stämme wurden laut Pressemitteilung der Stadt „bis über die Hälfte des Stammdurchmessers angesägt“. Die Schäden sind irreparabel. Die bisher investierte Arbeit – Pflege, Gießen, Schutzmaßnahmen – war damit vergebens. Neben dem ideellen Schaden ist auch der materielle Verlust erheblich, eine konkrete Schadenssumme steht noch aus.

Und der Vandalismus bleibt kein Einzelfall: Weitere Zerstörungen wurden laut Stadtverwaltung auch in den nahegelegenen Streuobstwiesen in der Lohbauerwiese und der Sattlerwiese festgestellt. Diese befinden sich zwischen dem Rehdorfer Biotop und dem Altort Oberasbach. Die Polizeiinspektion Stein hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet dringend um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer in den letzten Tagen verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder dem Tiefbauamt zu melden – auch anonym.

Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Sie bieten nicht nur Nahrung für Menschen, sondern auch Lebensraum für Bienen, Vögel, Insekten und viele bedrohte Tierarten. Ihr Verlust wiegt daher schwer – ökologisch, sozial und symbolisch.

Die Stadt Oberasbach zeigt sich tief betroffen, will aber den Kopf nicht in den Sand stecken. Man prüft derzeit Möglichkeiten, wie die Streuobstwiese wiederhergestellt werden kann – auch wenn dies Zeit und zusätzliche Mittel erfordert.