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Ministerpräsident Markus Söder kam zur Eröffnung der Karpfensaison nach Langenzenn

28. September 2025 ,
Markus Söder bei der Eröffnung der Karpfensaison 2025 in Langenzenn. Foto: David Oßwald/News5Markus Söder bei der Eröffnung der Karpfensaison 2025 in Langenzenn. Foto: David Oßwald/News5

Am frühen Samstagmorgen senkte sich ein kühler Septembernebel über die Weiher von Langenzenn, als sich ein kleiner Kreis von Teichwirten, Behördenvertretern und Medienvertretern am Gasthof Seerose versammelte. Der Blick richtete sich auf die Wasserfläche, aus der in wenigen Stunden die ersten Karpfen gezogen werden sollten – ein markanter Auftakt zur neuen Karpfensaison in Mittelfranken mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Der Auftakt im Ortsteil Horbach fand im Rahmen des traditionellen Abfischens statt. Der Ministerpräsident nahm am Weiher Platz und erläuterte in einer kurzen Ansprache seine Verbundenheit mit Franken, der Landwirtschaft und den ländlichen Regionen. Dabei zeigte er sich offen für die Schwierigkeiten, mit denen Teichwirte heute konfrontiert sind – von Klimaveränderungen über Raubwildverlusten bis zu Wettbewerbsdruck und Vermarktungsfragen.

Der symbolische Akt im Landkreis Fürth war zugleich Auftakt für eine Saison, in der frischer Karpfen in vielen Wirtshäusern zwischen September und April wieder auf den Tellern landen wird.

In Franken gilt die Karpfenzucht seit Jahrhunderten als fester Bestandteil regionaler Kultur. Viele Teiche datieren auf mittelalterliche Gründungsphasen zurück, in klösterliche Fischwirtschaften oder zur Sicherung der Ernährung – und haben sich seither fortentwickelt.

In Bayern betreiben heute etwa 5 500 Teichwirte Teiche über rund 20 000 Hektar, meist in kleinen Strukturen von durchschnittlich etwa 3,5 Hektar Fläche. Besonders in Franken – etwa im Aischgrund – gilt der Karpfen als Regionalprodukt par excellence, verbunden mit traditioneller Gastronomie wie der „Fischküchen“-Kultur.

Wirtschaftlich gesehen trägt die Karpfenproduktion in Franken erheblich zum regionalen Kreislauf bei: Die frisch geernteten Fische gelangen direkt in die örtlichen Wirtshäuser, werden dort oft als halbe gebackene Karpfen mit Kartoffelsalat serviert. In der Saison werden schätzungsweise 750 Tonnen Karpfen verzehrt, was etwa 1,2 Mio. Portionen entspricht.

Organisiert hatte den Termin die Regionalinitiative “Gutes aus dem Fürther Land” zusammen mit dem Landkreis Fürth. Landrat Bernd Obst dankte dem Ministerpräsidenten für seinen Besuch und wünschte der Karpfensaison in der Region einen guten Verlauf.