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Es gibt Schicksale, die fassungslos machen – und die zeigen, wie schnell ein Leben aus den Fugen geraten kann. In Fürth kämpft die 75-jährige Martha Dorr aktuell ums nackte Überleben. Jahrzehntelang setzte sie sich selbstlos für andere ein, engagierte sich in ihrer Nachbarschaft und gründete sogar eine Wohltätigkeitsorganisation. Heute steht sie selbst vor dem Nichts. Der Grund: Ein betrügerischer Bauunternehmer soll ihr sämtliche Ersparnisse in Höhe von über 200.000 Euro genommen haben. Zurück bleiben finanzielle Not, gesundheitliche Sorgen und die Angst vor dem nächsten Tag.
Martha, die im Stadtteil Fürth-Burgfarrnbach lebt, war stets eine feste Größe im sozialen Gefüge ihrer Nachbarschaft. Als die zweifache Mutter Lea Griffin vor fünf Jahren in die Nachbarschaft zog, war es Martha, die die Familie herzlich aufnahm. Sie half, wo sie konnte – kochte für Lea und ihre Kinder, wenn es eng wurde, und war immer mit einem offenen Ohr zur Stelle.
Doch Martha tat noch viel mehr: Mit der von ihr gegründeten Organisation „Essen für Bildung“ sammelte sie in den vergangenen Jahren zahlreiche Spenden in Fürth, um Kindern aus schwierigen Verhältnissen bessere Bildungschancen zu ermöglichen. Sie war eine Frau, die für andere kämpfte – bis sie selbst zum Opfer wurde.
Ein Traumhaus, das zum Albtraum wurde
Der große Traum vom sorgenfreien Lebensabend in den eigenen vier Wänden – für Martha war er greifbar nahe. Doch ein Bauunternehmer, dem sie vertraute, soll sie schamlos um ihr gesamtes Vermögen gebracht haben. Mehr als 200.000 Euro sollen verschwunden sein, ohne dass das versprochene Zuhause jemals Realität wurde. Übrig blieb eine ruinierte Rentnerin, die sich heute keine dringend benötigten Zahnbehandlungen leisten kann und manchmal nicht einmal genug Geld für Lebensmittel hat.
GoFundMe-Kampagne soll helfen
Um Martha aus dieser verzweifelten Lage zu retten, hat ihre Nachbarin Lea Griffin eine Spendenkampagne auf GoFundMe gestartet. Unter dem Titel „Retten wir Martha aus der Altersarmut!“ sollen bis zu 55.555 Euro gesammelt werden, um die schlimmste Not zu lindern und ihr ein Stück Sicherheit zurückzugeben. Bislang kamen knapp 2.800 Euro zusammen (Stand: 4. März 2025).
Tragische Einzelschicksale und das Problem der Altersarmut
Der Fall von Martha Dorr ist dabei kein Einzelfall. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind immer mehr ältere Menschen in Deutschland von Altersarmut bedroht. Besonders betroffen sind Frauen, die aufgrund von Kindererziehung, Teilzeitjobs oder geringeren Löhnen oftmals deutlich niedrigere Renten beziehen. Wenn dann noch Betrug oder Schicksalsschläge hinzukommen, wird aus einer ohnehin schwierigen Situation schnell eine existenzielle Krise.