Ein Fußballspiel, das für einen jungen Ordner in einer Gewalttat endete, zieht nun Konsequenzen nach sich: Die Kriminalpolizei Nürnberg hat mehrere Tatverdächtige identifiziert, die nach dem Zweitligaspiel zwischen der SpVgg Greuther Fürth und Hannover 96 am 15. Dezember 2024 einen 20-jährigen Ordner schwer verletzten und beraubt haben sollen.
Der Vorfall ereignete sich gegen 15:50 Uhr im Bereich zwischen der Nordtribüne und dem Treppenabgang des Sportparks Ronhof. Mehrere Männer sprachen den Ordner an und forderten ihn auf, seine Jacke auszuziehen, die das Emblem eines nicht am Spiel beteiligten Fußballvereins trug. Als der 20-Jährige sich weigerte, wurde er von der Gruppe mit Schlägen und Tritten attackiert. Die Angreifer entrissen ihm gewaltsam die Jacke und flüchteten in Richtung des sogenannten Fanbunkers. Der junge Mann erlitt dabei mehrere Frakturen und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Die Kriminalpolizei Nürnberg übernahm die Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Raubes und gründete die Ermittlungskommission „Nord“. In monatelanger akribischer Arbeit, einschließlich der Auswertung zahlreicher Videoaufnahmen, konnten mehrere Tatverdächtige aus dem Fürther Fanbereich identifiziert werden.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth erließ das Amtsgericht Nürnberg Durchsuchungsbeschlüsse für zehn Objekte in Fürth, Zirndorf und Langenzenn. Dabei wurde am 25. März auch der Fan-Bunker durchsucht. Laut Polizei wurden wichtige Beweismittel sichergestellt und vier Tatverdächtige im Alter von 23, 27, 29 und 32 Jahren vorläufig festgenommen. Am folgenden Tag wurden sie dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehle erließ, diese jedoch unter Auflagen, darunter ein Stadionverbot, außer Vollzug setzte.
Die Ermittlungen dauern an.