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Überraschende Schätze: Bewertung in Fürther Kunstsammlung verblüfft Experten

15. April 2025 ,
Die unerwartete Pracht der Fürther Gemälde - Ein Schatz, der lange im Verborgenen lag.Unerwartete Pracht der Fürther Gemälde - Ein Schatz, der lange im Verborgenen lag. Symbolfoto

Die Stadt Fürth birgt einen Schatz, von dem viele Einwohner nichts ahnten. In einem unscheinbaren Gebäude lagert die städtische Kunstsammlung. Ein Sammelsurium aus Gemälden, das jahrzehntelang weniger der Bewunderung, denn der Vernachlässigung anheim fiel. Doch nun trat der wahre Wert dieser Kunstwerke ans Licht – und überraschte selbst die Experten.

Wie aus einer Ratsvorlage hervorgeht, wurde für das Jahr 2024 eine Summe von 10.000 Euro bereitgestellt, um einen Teil dieser Sammlung bewerten zu lassen. Die Bewertung des bisher wenig beachteten Sammlungsteils mit der Signatur «X» durch ein beauftragtes Auktionshaus fand im Herbst 2024 statt. Alle Werke, die mit «X» gekennzeichnet sind haben etwas gemeinsam: Die Herkunft beziehungsweise die Hintergründe, wie sie Eingang in die Städtische Kunstsammlung fanden, sind unbekannt.

Die Ergebnisse widersprachen allen Erwartungen: Von den insgesamt 577 untersuchten Werken wird der Gesamtwert auf 433.000 Euro geschätzt. Eine Überraschung, zumal viele dieser Gemälde als eher wertlos galten.

Besonders bemerkenswert sind zwei Werke, deren Wert auf über 10.000 Euro taxiert wurde. Weitere sechs Werke befinden sich in der Kategorie zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Die meisten Werke, genau 399, lagen jedoch unter einem geschätzten Wert von 500 Euro.

Die Sammlung, deren Ursprünge teils im Dunkeln liegen, umfasst bedeutende Nachlässe wie den der «Sammlung Gebhardt» und der «Sammlung Weidenbacher». Andere sind aufgrund ihrer unbehandelten Bestandsaufnahme und der provisorischen Einführung durch eine Praktikantin nur schwer nachvollziehbar. Doch ausgehend von den neuen Erkenntnissen soll sich dies ändern. Die Stadtverwaltung ist bestrebt, die bisher brachliegenden Schätze sachgemäß zu lagern und zu dokumentieren.

Im Jahr 2025 sollen weitere Teile der Sammlung, darunter die bedeutende «Sammlung Gebhardt», unter die Lupe genommen werden. Vergangene Bewertungen, wie die des Gemäldes «David und Abigail» von Giovanni Battista Tiepolo, lassen auf bedeutende Funde hoffen.

Neben den geplanten Bewertungen soll auch die Lagerung überdacht werden. Die Aufbewahrung der Sammlung wird gemäß dem Gesamtkonzept zur Aufbewahrung und zum Ankauf in das städtische Budget eingepasst. So könnte die Fürther Kunstsammlung nicht nur zu einem Juwel im regionalen Kulturleben avancieren, sondern auch ein Publikum weit über die Stadtgrenzen hinaus begeistern.