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Diskussion um Gewaltbereitschaft in der Fanszene Fürths entfacht – „gewisses Gewaltpotenzial“

24. April 2025
Die SpVgg Greuther Fürth steht im Fokus einer Debatte um Gewalt in der Fanszene.Die SpVgg Greuther Fürth steht im Fokus einer Debatte um Gewalt in der Fanszene. Symbolbild.

Nach einer Anfrage der AfD-Stadtratsgruppe zu gewaltbereiten Fußballfans in Fürth ist das Thema erneut in den Fokus gerückt. Laut der Stadt Fürth, die die Anfrage gemeinsam mit der Polizeiinspektion Fürth beantwortete, stellt ein kleiner Teil der Anhänger der SpVgg Greuther Fürth, insbesondere Mitglieder der Ultras-Gruppe, ein gewisses Gewaltpotenzial dar. Die Stadt und die Spielvereinigung arbeiten nach eigenen Angaben mit dem „Fanprojekt Fürth“ zusammen, das Gewaltprävention bei jungen Fans betreibt.

Im Jahr 2024 wurden demnach bei Spielen 63 Straftaten und 109 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Diese Zahlen sind im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. Die Behörde betont jedoch, dass die Mehrzahl der Fürther Anhänger friedlich ist und das Gewaltproblem in der Region nicht ausgeprägter ist als an anderen Fußballstandorten.

Die AfD-Fraktion hatte zudem einen Aufkleber thematisiert, der an der Fürther Stadthalle gefunden wurde und auf dem zu lesen war: „Ganz Fürth ist glubbsau-freie Zone – SpVgg Fürth Kleeblatt“. Der Aufkleber zeigt ein Schwein mit schwarz-rotem Halsband, das von einem Vermummten mit grün-weißem Abzeichen und Baseballschläger gejagt wird. „Wir sehen in dieser erschreckenden Entmenschlichung einen offenen Gewaltaufruf“, heißt es dazu in der Anfrage der AfD-Stadtratsfraktion an die Stadtverwaltung.

„Die Aufkleber sind der Polizeiinspektion bereits bekannt, diese wurden in geringer Anzahl im Stadtgebiet festgestellt. In wie weit dieser mindestens äußerst geschmacklose Aufkleber auch den Tatbestand einer „öffentlichen Aufforderung zu Straftaten“ erfüllt (§ 111 StGB), wird durch die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth geprüft“, lautet die Antwort aus dem Rathaus.

Und weiter: Grundsätzlich entferne das Tiefbauamt beziehungsweise der Bauhof schnellstmöglich alle Aufkleber, die eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen. Zusätzlich würden in regelmäßigen Abständen die Aufkleber von allen Verkehrszeichen in den Stadtbezirken entfernt.

Am 30. April wird das Thema gewaltbereite Fußballfans auch im Finanz- und Verwaltungsausschuss ab 15 Uhr im Rathaus behandelt.

Die Kriminalpolizei hat jüngst mehrere Tatverdächtige identifiziert, die nach dem Zweitligaspiel zwischen der SpVgg Greuther Fürth und Hannover 96 am 15. Dezember 2024 einen 20-jährigen Ordner schwer verletzten und beraubt haben sollen.

Der Vorfall ereignete sich gegen 15:50 Uhr im Bereich zwischen der Nordtribüne und dem Treppenabgang des Sportparks Ronhof. Mehrere Männer sprachen den Ordner an und forderten ihn auf, seine Jacke auszuziehen, die das Emblem eines nicht am Spiel beteiligten Fußballvereins trug. Als der 20-Jährige sich weigerte, wurde er von der Gruppe mit Schlägen und Tritten attackiert.

Die Kriminalpolizei Nürnberg übernahm die Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Raubes und gründete die Ermittlungskommission „Nord“. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth erließ das Amtsgericht Nürnberg Durchsuchungsbeschlüsse für zehn Objekte in Fürth, Zirndorf und Langenzenn. Dabei wurde am 25. März auch der Fan-Bunker in der Kronacher Straße in Fürth durchsucht. Laut Polizei wurden wichtige Beweismittel sichergestellt und vier Tatverdächtige im Alter von 23, 27, 29 und 32 Jahren vorläufig festgenommen.