Der Solarberg in Atzenhof, einst eine Mülldeponie und heute ein Symbol für nachhaltige Energiegewinnung, wurde von der Stadt Fürth für den symbolischen Preis von einem Euro erworben. Mit diesem Schritt wird der Weiterbetrieb der solartechnischen Anlagen, die seit 2003 auf dem künstlichen Hügel stehen, für die kommenden Jahre gesichert, wie die Stadt am Freitag berichtete. Der Erwerb wurde den Angaben zufolge notwendig, da die 20-jährige staatliche Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nun ausgelaufen ist.
Die im Jahr 2003 installierte Solaranlage umfasst insgesamt 5760 Module auf einer Fläche von 1,7 Hektar. Seit ihrer Inbetriebnahme zählte sie zu den 50 größten Photovoltaikanlagen weltweit und hat kontinuierlich ihren Beitrag zur nachhaltigen Stromerzeugung geleistet. Durch den erzeugten Solarstrom werden jährlich rund 250 Haushalte versorgt und dabei je nach Berechnungsgrundlage zwischen 370 und 670 Tonnen CO₂ eingespart. Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch ein Bürgerbeteiligungsmodell, bei dem 150 Privatanleger und die Stadt selbst als Investoren beteiligt waren, die insgesamt über 700.000 Euro Nettogewinn erzielten.
Die Stadt Fürth, durch den Stadtrat am 28. Mai beschlossen, entschied sich zu diesem ungewöhnlichen Kauf, um die kontinuierliche Produktion von grünem Strom sicherzustellen und einen Abbau der Anlagen nach Auslaufen der Förderung zu vermeiden. Der erzielte Gewinn aus der Photovoltaikanlage soll Bildungs- und Fördereinrichtungen in der Stadt zugutekommen.
Neben seiner Rolle als Energiequelle hat der Solarberg auch einen Freizeitwert für die Bevölkerung erlangt. Mit 348 Metern über dem Meeresspiegel thront der Solarberg etwa 57 Meter über der umliegenden Landschaft und bietet einen weiten Blick über Fürth. Das Areal hat sich darüber hinaus zu einem Lebensraum für über 254 Pflanzenarten entwickelt.