Sie riechen oft nach Desinfektionsmittel, manchmal nach nichts – und gelegentlich leider ziemlich übel. Schultoiletten stehen nicht gerade im Ruf, Wohlfühlorte zu sein. In Fürth will die Gebäudewirtschaft nun dagegenhalten: Mit Duftspendern in allen Schul-WCs soll die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Eine Maßnahme, die nicht nur für bessere Luft sorgen könnte, sondern auch für finanzielle Gegenwinde.
Konkret sieht die Verwaltung eine flächendeckende Ausstattung der WC-Anlagen mit Duftspendern vor. Neben einer einmaligen Investition von rund 3.000 Euro für Wandhalter kämen laut Beschlussvorlage jährliche Kosten von rund 60.000 Euro für Duftkonzentrate hinzu – eine Summe, die aus Sicht der Kämmerei angesichts der angespannten Haushaltslage schwer zu rechtfertigen ist. In ihrer Stellungnahme lehnt die Kämmerei das Vorhaben in diesem Umfang ab. Einzelmaßnahmen seien nachvollziehbar, eine generelle Umsetzung als freiwillige Leistung jedoch nicht.
Die WC-Anlagen der Schulen werden derzeit regelmäßig gereinigt und sukzessive im Rahmen der städtischen „Task-Force Toiletten“ saniert. Diese Initiative wurde 2015 ins Leben gerufen, um die WC-Anlagen der Schulen zu modernisieren. Seitdem wurden rund 3,7 Millionen Euro investiert.
Die geplante Beduftung soll insbesondere dort zum Einsatz kommen, wo die Sanierung noch aussteht – aber auch in bereits modernisierten Bereichen. Eingesetzt werden sollen chemisch unbedenkliche Duftstoffe, die in festen Intervallen von den Objektbetreuern nachgefüllt werden.
Eine Klimarelevanz wurde laut beigefügter Klimaprüfung nicht festgestellt. Das Vorhaben sei weder positiv noch negativ für die städtischen Klimaziele relevant, heißt es sinngemäß in der Prüfung.
Ob der Bau- und Werkausschuss der Stadt Fürth am 4. Juni 2025 dem Vorschlag zustimmt, bleibt abzuwarten. Klar ist wohl: Zwischen Wohlgeruch und Wirtschaftlichkeit liegt oft nur eine dünne Duftwolke.