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Hitze-Check 2.0: Fürth erhält rote Ampel – Stadt verweist auf laufende Klimaschutzprojekte

12. Juni 2025 ,
Die Deutsche Umwelthilfe vergibt beim aktuellen Hitze-Check die rote Karte für Fürth.Die Deutsche Umwelthilfe vergibt beim aktuellen Hitze-Check die rote Karte für Fürth. Symbolbild

Beim neuen „Hitze-Check 2.0“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bekommt Fürth in Sachen Hitzebelastung die rote Ampel – ebenso wie andere große bayerische Städte. Die Gründe in Fürth: ein hoher Versiegelungsgrad von knapp 54 Prozent und ein vergleichsweise niedriges Grünvolumen von 2,61 Kubikmetern pro Quadratmeter Fläche. Von 190 Städten in Deutschland bekamen 31 eine rote Karte. Die Analyse basiert auf Satellitendaten, die in Kooperation mit der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH ausgewertet wurden.

Kernstück des aktualisierten Hitze-Checks ist der neue Hitzebetroffenheitsindex (HBI). Dafür wurde das Stadtgebiet in 100-Quadratmeter-Raster aufgeteilt und anhand von vier zentralen Faktoren analysiert: Neben dem bereits bekannten Versiegelungsgrad und dem Grünvolumen fließen nun auch die Oberflächentemperatur sowie die Bevölkerungsdichte in die Bewertung ein. Auf dieser Grundlage wird berechnet, wie stark einzelne Stadtgebiete von Hitze betroffen sind.

Laut diesem Hitzebetroffenheitsindex hat Fürth den drittschlechtesten Wert in Bayern. Noch schlechter schneiden auf Platz 2 Nürnberg und auf Platz 1 Aschaffenburg ab.

Die Stadtverwaltung zeigt Verständnis für die Bewertung, weist aber darauf hin, dass Fürth wie viele Industriestädte in Süddeutschland von einer dichten Innenstadtbebauung und engen Wohnquartieren geprägt sei. Derartige Strukturen, so heißt es aus dem Rathaus, erschwerten eine kurzfristige Entlastung durch mehr Grünflächen – dennoch wolle man die Herausforderung offensiv angehen.

So plant die Stadt unter anderem neue Grünflächen, wie etwa eine rund 2.500 Quadratmeter große Anlage an der Hornschuchpromenade, und verweist auf bereits begonnene Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen an mehreren stark versiegelten Plätzen im Stadtgebiet. Auch die jährliche Pflanzung von rund 5.000 Bäumen – teilweise direkt in eng bebauten Quartieren – soll langfristig für mehr Schatten und Kühlung sorgen. Mit zusätzlichen Trinkwasserspendern, kühlenden Brunnen und dem Förderprogramm „Fürth blüht auf“ will die Stadt außerdem den öffentlichen Raum aufwerten und auch private Eigentümer zu mehr Begrünung motivieren.

Doch trotz dieser Schritte bleibt die Gesamtbewertung im DUH-Hitze-Check kritisch. Die Ampel steht auf Rot – und zeigt damit auch, wie viel Arbeit noch vor der Stadt liegt. Fürth sieht sich dabei auf dem richtigen Weg, verweist aber auch auf regionale Unterschiede: Städte im Süden Deutschlands schneiden durch ihre klimatischen Bedingungen oft schlechter ab als Kommunen im Norden.