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Tierschutz kennt keine Grenzen: Junge Fürther Stiftung hilft Streunern – Stand auf dem Grafflmarkt

26. Juni 2025 ,
Petra Schmollers Engagement rettet unzähligen Katzen auf Andros das Leben.Petra Schmollers Engagement rettet unzähligen Katzen auf das Leben. Die Fürtherin hat eine eigene Stiftung gegründet. Foto: Privat

Die Geschichte beginnt mit einem scheuen schwarzen Kater. Als Petra Schmoller 2014 ein Tier aus dem Tierschutz aufnimmt, verändert das mehr als nur ihren Alltag. Es wird der Anfang eines Herzensengagements – das sich heute in der „Käthe und Otto Schmoller Tierschutzstiftung“ manifestiert. Eine neue Fürther Stiftung, die nicht nur Schmollers Großeltern gewidmet ist, sondern auch vielen streunenden Katzen auf der griechischen Insel Andros das Überleben sichert.

„Ich habe keine Kinder – und wollte mein Vermögen so einsetzen, dass es auch über meinen Tod hinaus sinnvoll verwendet wird“, sagt die Fürtherin Petra Schmoller im Gespräch mit Fürth Aktuell. Nach dem Tod ihres Vaters 2022 übernimmt sie die Familiengeschäfte und beginnt, sich intensiv mit dem Thema Stiftung auseinanderzusetzen. Unterstützt von der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Fürth gründet sie 2024 ihre eigene Unterstiftung – benannt nach ihren Großeltern Käthe und Otto.

Zentrale Förderpartnerin der Stiftung ist derzeit der Berliner Verein „Cats at Andros“, der sich auf der Kykladeninsel um herrenlose Katzen kümmert. Die Organisation finanziert Futter, medizinische Versorgung und Kastrationen – auch außerhalb der Touristensaison auf der Insel Andros. „Was ich früher gar nicht wusste: Weiße Katzen bekommen in der Sonne oft Ohrenkrebs. Und scheue Tiere lassen sich natürlich nicht eincremen“, erklärt Schmoller. In besonders schweren Fällen werden die Katzen sogar zur Behandlung in Kliniken nach Athen gebracht oder auf deutsche Pflegestellen vermittelt.

Die Erträge ihrer Stiftung fließen nahezu vollständig in dieses Projekt. „Ich kenne die Leute vom Verein persönlich. Ich weiß, dass die Hilfe dort ankommt.“ Dass es nicht bei diesem einen Projekt bleiben soll, ist klar: Zweckgebundene Spenden an andere, gemeinnützige Tierschutzprojekte können ebenfalls über die Stiftung weitergeleitet werden.

Auch der Tierschutz in Deutschland beschäftigt Petra Schmoller. „Wir bräuchten dringend eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen“, fordert sie. Wikipedia schätzt die Zahl verwilderter Hauskatzen in Deutschland auf rund zwei Millionen. „Viele glauben immer noch, eine Katze könne sich draußen selbst versorgen – das stimmt so einfach nicht. Ohne Futter jagen sie Vögel und Eidechsen – und gefährden damit das ökologische Gleichgewicht.“

Langfristig möchte Schmoller auch Aufklärungsarbeit leisten, etwa zur artgerechten Katzenhaltung. Doch als junge Stiftung sei man da noch in der Aufbauphase. Ehrenamtliche Hilfe ist aktuell nicht vorgesehen, aber Spenden sind willkommen – etwa beim Stand der Stiftung auf dem Fürther Grafflmarkt am 27. Juni auf dem Waagplatz vor dem Irish Pub. Dort verkauft Schmoller selbst gehäkelte Baldrianspielzeuge für Katzen – robuste Handarbeit, deren Erlös direkt an den Tierschutz auf Andros fließt.

Was treibt sie an? „Tierschutz ist für mich: Gutes tun für Tiere, die Unterstützung brauchen. Und ich mach’s, weil ich’s kann – und weil ich’s gerne mach.“ Ihr erster Kater Blacky, einst eine scheue Seele, ist heute ein verschmuster Dauergast auf dem Sofa – auch das ein Stück Erfolgsgeschichte, ganz privat.