12.3°C | Mäßiger Regen 
Am 28. September wird weltweit der «Safe Abortion Day» begangen, der auf die Bedeutung eines sicheren und legalen Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen hinweist. Auch in Fürth rückt an diesem Tag die medizinische Versorgungslage in den Fokus. Die Diakonie Fürth weist darauf hin, dass Frauen, die sich in einem Schwangerschaftskonflikt befinden, zunehmend auf Schwierigkeiten stoßen.
Nach Angaben der Diakonie sind die Möglichkeiten für einen Abbruch in der Region eingeschränkt. Zwar schreibt das deutsche Gesetz eine Beratung sowie die Durchführung durch einen Arzt zwingend vor, doch die Zahl der Mediziner, die operative Eingriffe anbieten, nimmt ab. Im laufenden Jahr sei es bereits zu Versorgungsengpässen gekommen, da die wenigen verfügbaren Ärzte zeitgleich im Urlaub waren. Zudem könnten viele Frauen nicht mehr frei entscheiden, ob sie den Abbruch medikamentös oder operativ durchführen lassen.
Die Fachberaterinnen der staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen und Sexualberatung der Diakonie Fürth halten diese Entwicklung für bedenklich. Fachberaterin Inge Schmidt gab zu bedenken, dass sich die Lage weiter verschlechtern werde, sollte es zu weiteren Praxisschließungen etwa aufgrund von Renteneintritten kommen. Dies bedeute eine zusätzliche Belastung für Frauen, die sich ohnehin in einer schwierigen Lebenssituation befänden.
Die Diakonie Fürth fordert daher, dass Frauen unter den gesetzlichen Voraussetzungen für einen straffreien Abbruch wohnortnah und zeitnah Zugang zu guter medizinischer Versorgung erhalten. Neben der Unterstützung im Schwangerschaftskonflikt bietet die Beratungsstelle auch umfassende Hilfe in weiteren Lebensbereichen an – von Familienplanung und Verhütung über Paarberatung bis hin zu Angeboten für junge Eltern.