Geboren in Oppeln in Oberschlesien, geprägt von den Erfahrungen einer bewegten Zeit – und doch zeitlebens fest verwurzelt in ihrer fränkischen Heimat: Christa Bayer ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Mit ihr verliert der Landkreis Fürth nicht nur eine langjährige Kommunalpolitikerin, sondern auch eine engagierte Streiterin für gesellschaftlichen Zusammenhalt und interreligiösen Dialog.
Bayer, die von 1996 bis 2014 im Kreistag des Landkreises Fürth eine politische Heimat fand, hinterlässt eine Lücke in der kommunalen Gemeinschaft. Über politische Parteigrenzen hinweg engagierte sie sich die ehemalige Oberstudiendirektorin für die Gleichstellung von Frauen in politischen Positionen und erhielt dafür die Kommunale Dankurkunde. Als Vorsitzende der Frauen-Union Fürth-Land von 1995 bis 2003 prägte sie den Weg zu einer stärkeren weiblichen Beteiligung in der Politik.
Neben ihrem politischen Engagement war Christa Bayer auch aktiv in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) in Franken, wo sie sich als katholische Vorsitzende für den interreligiösen Dialog einsetzte und gegen Antisemitismus und Rassismus kämpfte. Besonders bedeutsam war ihr Beitrag zur jährlichen Veranstaltungsreihe «Woche der Brüderlichkeit», die den interkulturellen Austausch zwischen Christen und Juden fördert. Christa Bayer war auch als Seniorenbeauftragte der Gemeinde Seukendorf tätig
Bayers Wirken reichte über Gremiensitzungen hinaus und hinterließ bleibende Spuren im gesellschaftlichen Leben der Region. Für ihre Verdienste wurde sie von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit großem Dank verabschiedet, als sie nach über zehn Jahren aus Altersgründen aus dem Vorstand ausschied.