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Mit 20 ins Rathaus? Magdalena Mitländer will Bürgermeisterin von Wilhermsdorf werden

28. Oktober 2025 , , ,
SPD-Bürgermeisterkandidatin Magdalena Mitländer will mit frischen Ideen und offener Kommunikation im Wilhermsdorfer Rathaus überzeugen. Foto: S. OttingerSPD-Bürgermeisterkandidatin Magdalena Mitländer will mit frischen Ideen und offener Kommunikation im Wilhermsdorfer Rathaus überzeugen. Foto: S. Ottinger

In Wilhermsdorf könnte sich 2026 ein Generationenwechsel an der Rathausspitze vollziehen. Der Amtsinhaber Uwe Emmert (CSU) tritt nicht mehr an. Die SPD nominierte jetzt einstimmig die erst 20-jährige Studentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Magdalena Mitländer als Kandidatin für das Bürgermeisteramt. Die junge Kommunalpolitikerin spricht von «frischen Ideen» und einem neuen Stil der Zusammenarbeit in der Marktgemeinde.

Magdalena Mitländer, 20, kandidiert in Wilhermsdorf für das Bürgermeisteramt – die SPD hat sie mit großer Zustimmung nominiert. Foto: S. Ottinger
Magdalena Mitländer, 20, kandidiert in Wilhermsdorf für das Bürgermeisteramt – die SPD hat sie einstimmig nominiert. Foto: S. Ottinger

Im Interview mit Fürth Aktuell erklärte Mitländer ihre Pläne und ihren Blick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre.

Frau Mitländer, was hat Sie motiviert, mit 20 Jahren für das Amt der Bürgermeisterin zu kandidieren?

«Ich packe gerne an, verändere und setze mich für andere ein, sei es früher als Schülersprecherin oder in örtlichen Vereinen und überregionalen Organisationen. Dabei übernehme ich mit Ausdauer Verantwortung, gestalte, organisiere und engagiere mich gerne für meine Mitmenschen. Wilhermsdorf braucht eine Bürgermeisterin, die erstarrte Strukturen aufbricht, neue Ideen entwickelt und auch den Mut hat, diesen Weg zu beschreiten. Dafür braucht es meines Erachtens jemanden, der hinterfragt, sich in Neues einarbeiten will und tatkräftig auch mit übergeordneten Entscheidungsträgern in den Diskurs geht. Für das Amt der Bürgermeisterin sind frische Ideen und Mut notwendig – beides bringe ich mit.»

Welche Themen liegen Ihnen für Wilhermsdorf besonders am Herzen?

«Mein Fokus liegt auf offener Kommunikation und Transparenz, besonders den Wilhermsdorfern gegenüber. Die in den letzten Jahren entstandene schwierige finanzielle Situation wurde in Wilhermsdorf meines Erachtens nicht nachvollziehbar genug vermittelt. Hier hätte ein Mehr an Offenheit ein Mehr an Verständnis gebracht. Gerade deswegen liegen mir die Gemeinschaft und das Miteinander in unserer Gemeinde sehr am Herzen. Wir müssen aufeinander zugehen, einander zuhören und unabhängig von Parteifarbe, Geschlecht und Alter zusammenarbeiten, um die Zukunft Wilhermsdorfs zu gestalten. Es ist mir wichtig, alle Mitbürger einzubinden, denn nur so können wir die Vielfalt an Talenten, Perspektiven, Bedürfnissen und Prioritäten repräsentieren.»

Wie erleben Sie die politische Arbeit als junge Frau – eher Herausforderung oder Chance?

«Ich bin mir durchaus bewusst, dass es mit Sicherheit eine Herausforderung ist, eine Ausnahme von der Regel zu sein: Frau und jung. Aber gerade im Generationenwechsel liegt eine Chance für Veränderung. Es nützt wenig, mit den Erfahrungswerten einer alten Generation die Themen einer sich schnell wandelnden Zeit zu bearbeiten. Zukunft muss auch mit modernen Mitteln gestaltet werden. Für diese Chance, Verantwortung zu übernehmen, bin ich sehr dankbar und nehme das Vertrauen meiner Mitmenschen nicht als Selbstverständlichkeit. Ich durfte in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche interessante und äußerst konstruktive Gespräche führen. Dabei erfahre ich viele positive Rückmeldungen.»

Welche Erfahrungen aus Ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Wilhermsdorfer Landtagsabgeordneten Harry Scheuenstuhl möchten Sie in die Kommunalpolitik einbringen?

«Ich stehe täglich im regen Austausch mit Bürgern, recherchiere zu kommunal- und landespolitischen Themen und habe inzwischen ein weites Netzwerk an Ansprechpartner aus unterschiedlichen Bereichen des politischen Lebens in Bayern. Der Einbezug deren Expertise und Know-how kann hier eine wertvolle Unterstützung für das eigene politische Handeln werden. Diese Art der offenen und respektvollen Zusammenarbeit möchte ich auf Kommunalebene weiterführen.»

Wie wichtig ist Ihnen die Unterstützung des SPD-Ortsvereins und wie möchten Sie die Bürger künftig einbinden?

«Ich bin für die Unterstützung der Mitglieder des OVs und aller weiteren Helfer sehr dankbar. Es ist mir wichtig, sowohl frischen Wind, neue Ideen und Anregungen als auch Expertise und langjährige Erfahrung mit einzubeziehen. Es gilt, jenseits der Parteienlandschaft und über Parteigrenzen hinweg zum Wohle unseres schönen Ortes aktiv zu werden. Daher möchte ich künftig eine offene Kommunikationskultur mit allen führen und unsere Bürger in die Ideen- und Entscheidungsfindung einbinden.»

Was möchten Sie jungen Menschen mitgeben, die sich für Politik interessieren?

«Fangt an, fragt nach, beteiligt euch und überlasst eure Zukunft nicht irgendwem! Es gibt keinen besseren Ort als den eigenen, um in die Politik zu starten. Wir brauchen Vielfalt, auch und vor allem in der Kommunalpolitik. Die Gründung eines Jugendparlaments liegt mir daher ganz besonders am Herzen.»