Nach acht Jahren Planungs- und Bauzeit steht die Eröffnung der Asbachhalle im Hans-Reif-Sportzentrum Oberasbach unmittelbar bevor. Am Freitag, 19. September 2025, wird die neue Dreifachsporthalle eröffnet. Die Halle kann an diesem Tag ab 15 Uhr besichtigt werden. Sie soll künftig Schulen, Vereinen und der Volkshochschule zur Verfügung stehen und gilt als das größte Sportinfrastrukturprojekt der Stadt seit Jahrzehnten.
Die Bauarbeiten sind weitgehend abgeschlossen: Rohbau und Fassade stehen, die Haustechnik mit Wärmepumpen und Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach ist installiert, der Innenausbau mit Sportboden, Tribünen, Umkleiden und Sanitäranlagen fertiggestellt.
Doch die Erfolgsgeschichte wird von einer massiven Kostensteigerung überschattet. Ursprünglich hatte die Stadt im Jahr 2017 mit 12 Millionen Euro kalkuliert. Mittlerweile belaufen sich die Gesamtausgaben auf rund 20,2 Millionen Euro – fast 70 Prozent mehr. Die allgemeine Baupreisentwicklung ist für einen Teil des Anstiegs verantwortlich. Zusätzlich zu den beauftragten Bauleistungen von 17,3 Millionen Euro kamen aber auch Nachträge über 1,4 Millionen Euro sowie weitere strittige Forderungen hinzu.
Die Explosion der Baukosten fällt in eine Zeit angespannter kommunaler Finanzen. Der Haushaltsplan der Stadt weist für 2025 ein zweistelliges Millionendefizit auf.
Um die Einnahmen zu steigern, führt Oberasbach ab dem 1. September 2025 Nutzungsentgelte für Sportstätten ein. Diese Gebühren gelten auch für die Asbachhalle, bleiben aber deutlich unter den tatsächlichen Betriebskosten.
Langfristig belastet das Projekt den städtischen Haushalt erheblich. Nach Berechnungen könnten die Schulden Oberasbachs bis 2028 auf 50 Millionen Euro anwachsen, mit jährlichen Zins- und Tilgungskosten von 4,5 Millionen Euro. Experten verweisen auf strukturelle Probleme: sinkende Schlüsselzuweisungen, steigende Kreisumlagen und wachsende Personal- und Betriebskosten verschärfen die Lage seit Jahren.
Trotz dieser Schattenseiten bietet die Asbachhalle eine moderne, energieeffiziente Infrastruktur mit hoher Nutzungsvielfalt. Sie soll sportliche Breite und schulischen Bedarf gleichermaßen abdecken – bleibt jedoch ein Symbol einer kommunalen Gratwanderung zwischen Zukunftsinvestitionen und finanzieller Belastung.