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150-Millionen-Investition: Landkreis Fürth plant neuen Schulcampus in Langenzenn

20. November 2025 ,
Neuer Schulcampus für Langenzenn: Visualisierung von BSS Architekten mit Gymnasium, Realschule und zwei Dreifachturnhallen; Kostenrahmen rund 150 Millionen Euro. Foto: Landkreis FürthNeuer Schulcampus für Langenzenn: Visualisierung von BSS Architekten mit Gymnasium, Realschule und zwei Dreifachturnhallen; Kostenrahmen rund 150 Millionen Euro. Foto: Landkreis Fürth

In Langenzenn entsteht in den kommenden Jahren eines der größten Bildungsprojekte im Landkreis Fürth. Die politischen Gremien haben beschlossen, einen umfassenden Schulcampus aus Gymnasium, Realschule und zwei Dreifachturnhallen zu entwickeln. Der finanzielle Rahmen der Maßnahme liegt bei rund 150 Millionen Euro. Nach Angaben des Landratsamts basiert die Entscheidung auf einem umfangreichen Prüfauftrag, den der Kreisausschuss im Juni erteilt hatte. Dabei seien verschiedene Varianten untersucht und deren Kosten gegenübergestellt worden. Der Landkreis rechnet nach eigenen Angaben mit Fördermitteln von etwa 40 bis 45 Prozent der Investitionssumme.

Die bisherigen Schulstandorte stoßen an ihre Grenzen. Für das Wolfgang-Borchert-Gymnasium wäre in den kommenden Jahren eine Generalsanierung unausweichlich gewesen. Gleichzeitig besteht erweiterter Raumbedarf an der Staatlichen Realschule Langenzenn, der am bisherigen Standort am Klaushofer Weg nicht gedeckt werden kann. Wie aus der Mitteilung hervorgeht, wird dieser derzeit über Raummodule überbrückt, die jedoch keine dauerhafte Lösung darstellen. Der Landkreis plant daher, das bisherige Realschulgebäude an die Stadt Langenzenn zu veräußern. Diese kann damit weiteren Raumbedarf an ihren Schulen abdecken.

Ursprünglich war ein Realschulneubau in der Nähe des Feuerwehrhauses vorgesehen. Grundstücksverhandlungen seien weit fortgeschritten gewesen. Die nun geprüften Alternativen hätten jedoch ein wirtschaftlicheres Gesamtkonzept ermöglicht. Landrat Bernd Obst erklärte, dass alle Fakten auf den Tisch müssten, bevor man eine jahrzehntelang bindende Entscheidung treffe. Man müsse sich trauen, frühere Beschlüsse zu revidieren, wenn bessere Lösungen vorlägen.

Der aktuelle Plan sieht vor, von 2028 bis 2031 einen Neubau des Gymnasiums in direkter Nachbarschaft des bisherigen Gebäudes zu errichten. Nach dem Umzug zum Schuljahr 2031/32 soll das bestehende Gebäude generalsaniert werden. Ab 2034 soll dort die Staatliche Realschule einziehen. Die Schulleitung bewertet diese Option positiv, weil moderne Schulmodelle besser umsetzbar sind. Mit beiden Schularten auf einem gemeinsamen Campus sollen Synergien entstehen. Dazu zählen eine reduzierte Flächenversiegelung, ein gemeinsames Energiekonzept, eine gemeinsame Mensa sowie eine zentrale Bewirtschaftung des Campus. Da der Umbau nicht während des laufenden Unterrichtsbetriebs stattfinden muss, gilt das Vorgehen als organisatorisch vorteilhaft.

Parallel soll die bestehende Zweifachturnhalle des Gymnasiums durch eine Dreifachturnhalle ersetzt werden. Eine weitere Dreifachturnhalle ist geplant, um den wachsenden Schülerzahlen gerecht zu werden. Landrat Obst stellte klar, dass die Funktionalität bei den Planungen im Vordergrund stehe. Zwar bleibe eine klare Trennung der beiden Schularten bestehen, dennoch ließen sich Synergien optimal nutzen.

Auch Langenzenns Bürgermeister Jürgen Habel begrüßt das Projekt. Laut Presseinformation betonte er, dass sich der Landkreis seit der Eröffnung der Realschule im Jahr 2013 deutlich zum Standort bekannt habe. Mit dem neuen Campus werde Langenzenn als Schulstandort weiter gestärkt. Die Stadt unterstütze das Vorhaben und arbeite eng mit dem Landkreis zusammen, etwa bei Grundstücksfragen und der Erschließung des Campus. Wichtig sei weiterhin, ausreichend Platz für ein mögliches neues Bad vorzuhalten und das Umfeld gesamthaft weiterzuentwickeln.