Mit der Fertigstellung eines dreigeschossigen Neubaus in der Schwalbenstraße 15 im Cadolzburger Ortsteil Wachendorf erreicht die 2020 gegründete WBG Fürth Land GmbH einen wichtigen Punkt ihrer Arbeit: Das Projekt gilt laut der Gesellschaft als erstes Beispiel für modernen, geförderten Wohnungsbau im Landkreis Fürth und soll zeigen, wie bezahlbarer Wohnraum in ländlichen Regionen geschaffen werden kann. Grundlage sei die Einkommensorientierte Förderung des Freistaats Bayern, die deutlich niedrigere Mietpreise ermöglicht.
Die WBG Fürth Land GmbH, ein Zusammenschluss der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Fürth mit den Marktgemeinden Cadolzburg, Roßtal und Obermichelbach, verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, faire Mieten dauerhaft sicherzustellen. Geschäftsführer Rolf Perlhofer bezeichnete die Fertigstellung in Wachendorf als bedeutenden Schritt. Die Nachfrage sei groß gewesen, wobei sich gezeigt habe, dass viele Interessenten aus dem Stadtgebiet Fürths oder aus Nachbarregionen stammten. Bewerbungen aus Cadolzburg und dem Landkreis seien seltener eingegangen. Daraus leite man ab, dass die Möglichkeiten der Einkommensorientierten Förderung im Landkreis noch nicht ausreichend bekannt seien.
Die Förderung wird häufig mit dem früheren sozialen Wohnungsbau gleichgesetzt. Kommunale Vertreter betonten jedoch, dass dieses Bild nicht mehr zutreffe. Erste Bürgermeisterin Sarah Höfler aus Cadolzburg verwies auf Vorteile wie moderne Architektur, barrierefreie Wohnungen und eine bewusst gemischte Mieterschaft. Die tatsächlichen Mieten reduzieren sich je nach Einkommensgruppe auf 5,30 bis 7,30 Euro pro Quadratmeter. Für einen Neubau mit heutiger Energieeffizienz sei dies ein ungewöhnlich niedriger Wert.
In der Schwalbenstraße entstanden insgesamt zwölf geförderte Wohnungen, überwiegend Zwei- und Vierzimmerwohnungen mit Wohnflächen zwischen rund 53 und 90 Quadratmetern. Gebaut wurde nach dem GEG-Standard 2024, ergänzt durch ökologische Baustoffe und technische Systeme wie Wärmepumpe, Durchlauferhitzer, Photovoltaikanlage und begrünte Dachflächen. Die Investitionskosten lagen bei etwa 3,7 Millionen Euro brutto. Für Autos und Fahrräder wurden 20 Stellplätze mit Vorbereitung für E-Ladetechnik angelegt. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Regenwasserversickerung umgesetzt.
Die WBG Fürth Land sieht das Projekt als Modell für weitere Vorhaben. Die EOF-Förderung spiele dabei eine zentrale Rolle, da sie eine sozial ausgewogene Belegung ermögliche. Perlhofer kündigte an, das Programm künftig stärker im Landkreis bekannt machen zu wollen, um Hemmschwellen abzubauen und einheimischen Haushalten den Zugang zu erleichtern.
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