Von dem entwendeten Vortragekreuz der evangelischen Martin-Luther-Kirche in Stein fehlt weiterhin jede Spur. Zwischen dem 14. und 17. Mai war das hölzerne Kreuz mit geschnitzter Christusfigur spurlos verschwunden. Es gehörte zum festen Bestandteil zahlreicher Trauerfeiern und hatte für die Gemeinde nicht nur liturgischen, sondern auch hohen ideellen Wert. Trotz Anzeige und laufender Ermittlungen gibt es bislang keine neuen Erkenntnisse zum Verbleib des Sakralgegenstands, wie das Pfarramt „Fürth Aktuell“ bestätigte.

Um die entstandene Lücke im kirchlichen Alltag zu schließen, stellte die Kirchengemeinde Röthenbach bei St. Wolfgang kurzfristig eine Leihgabe zur Verfügung. Ein ähnliches Vortragekreuz kommt seither in Stein zum Einsatz. Damit bleibt die liturgische Tradition, insbesondere bei Bestattungen, gewahrt.
Zugleich reagierte die Gemeinde mit bemerkenswerter Solidarität. Bei der Steiner Kirchweih gaben die Besucher 264,20 Euro in die Kollekte, die unter anderem für die Anschaffung eines neuen Kreuzes bestimmt ist. Dieser Betrag entspricht dem Fünffachen einer üblichen Sammlung. Auch unabhängig davon signalisierten Gemeindemitglieder ihre Bereitschaft, Spenden für ein Ersatzkreuz zu leisten.
Während die Kirchengemeinde nach vorne blickt und über die Anschaffung eines neuen Vortragekreuzes nachdenkt, bleibt der Verlust des Originals trotzdem ein empfindlicher Einschnitt. Ob ein Zusammenhang mit einem nahezu zeitgleich verübten Einbruch in das städtische Kinderhaus Stein besteht, bei dem ein Tresor entwendet wurde, ist nach Angaben der Polizei noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.