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Jana Zwanziger: Die Frau, die Fürths Igel rettet

23. November 2024
Eine Igelstation in Fürth bietet verletzten und geschwächten Tieren eine Überlebenschance.Eine Igelstation in Fürth bietet verletzten und geschwächten Tieren eine Überlebenschance.

Mitten in Fürth sorgt Jana Zwanziger seit fast einem Jahrzehnt für das Überleben zahlreicher Igel, die ohne ihre Hilfe kaum eine Chance hätten. Die gelernte Tierpflegerin betreibt eine private Igelstation, die sich auf verletzte und geschwächte Tiere spezialisiert hat. Besonders in der kalten Jahreszeit sind die Stacheltiere auf ihre Unterstützung angewiesen, wenn sie aufgrund von Verletzungen, Unterernährung oder Parasitenbefall nicht eigenständig überwintern können.

Die Idee zu ihrer Station entstand, als Zwanzigers Sohn vor neun Jahren einen verletzten Igel auf einem Parkplatz fand. „Wir haben ihn aufgezogen, und es war gar nicht so schwer. Dann dachte ich, das könnte man ja öfter machen“, erinnert sie sich. Inzwischen ist ihre Station stadtbekannt. Feuerwehr, Polizei und Tierärzte bringen regelmäßig hilfsbedürftige Igel zu ihr.

Eine Herzensaufgabe mit Herausforderungen

Die Pflege der Igel ist anspruchsvoll und zeitintensiv. Sie umfasst medizinische Versorgung, eine proteinreiche Ernährung und geschützte Plätze für den Winterschlaf. Besonders Jungtiere, die im Herbst zu leicht sind, oder kranke Igel benötigen intensive Betreuung. Zwanziger berichtet von zahlreichen Parasiten, die den Tieren zusetzen, und betont, wie wichtig eine fachgerechte Behandlung ist. „Ohne meine Helfer könnte ich das in dieser Größenordnung nicht mehr stemmen“, gibt sie offen zu.

Aktuell kämpft die Station mit Platzproblemen und Überlastung. Immer mehr Finder bringen hilfsbedürftige Igel vorbei, die oft in katastrophalem Zustand sind. Für Zwanziger ist die Arbeit jedoch mehr als ein Ehrenamt – sie ist eine Berufung.

Tipps für den Igelschutz im eigenen Garten

Neben der Betreuung der Tiere setzt sich Zwanziger auch für die Prävention ein. Sie appelliert an Gartenbesitzer, Laubhaufen und Gartenabfälle erst im Frühjahr zu entfernen, da diese oft als Winterquartier dienen. Auch der Verzicht auf Pestizide und das Anlegen naturnaher Gärten helfen den stacheligen Insektenfressern. Besonders kritisch sieht sie den Einsatz von Rasenrobotern, die jährlich zahlreiche Igel schwer verletzen.

Eine weitere Möglichkeit, Igel zu unterstützen, besteht darin, sichere Futterstellen einzurichten. Zwanziger empfiehlt hochwertiges Katzennassfutter oder proteinreiche Insektenlarven. Milchprodukte und Brot sind hingegen ungeeignet, da sie bei den Tieren schwere Verdauungsprobleme auslösen können.

Hilfe für die Igelstation

Die Station finanziert sich ausschließlich über Spenden und ist auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen. Wer helfen möchte, kann Futter, Handtücher oder Geld spenden. Auch Pflegestellen, die Igel über den Winter beherbergen, werden dringend gesucht. Jana Zwanziger hofft, dass durch mehr Aufklärung und Engagement die Lebensbedingungen der Tiere langfristig verbessert werden können.