Wo früher Drahtesel achtlos an Laternenmasten gelehnt wurden, könnten schon bald elegante Reihen überdachter Fahrradständer das Stadtbild rund um Fürther Bahnhöfe prägen. Im Rahmen der bundesweiten Bike+Ride-Offensive der Deutschen Bahn treibt die Stadt Fürth den Ausbau moderner Fahrradabstellanlagen entscheidend voran. Der Stadtrat hat nun grünes Licht für eine geänderte Projektgenehmigung gegeben, die nicht nur bauliche Anpassungen, sondern auch eine deutliche Kostensteigerung umfasst. Geplant ist die Errichtung von insgesamt 173 sogenannten Fahrrad-Systemständern – ein Teil davon mit Überdachung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 490.000 Euro.
Hintergrund der Entscheidung ist ein neuer Rahmenvertrag der DB InfraGO AG mit einem Anbieter für Überdachungssysteme. Damit können die gewünschten Standardüberdachungen nun wieder zu fixen Konditionen bestellt werden – allerdings zu deutlich gestiegenen Preisen. Die ursprüngliche Projektgenehmigung vom Januar 2025 ging noch von 350.000 Euro aus. Trotz planerischer Optimierungen lässt sich die Erhöhung nicht vollständig kompensieren. Die Maßnahme wird jedoch mit mindestens 70 Prozent bezuschusst. In finanzschwachen Kommunen kann die Förderung auf bis zu 85 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten steigen.
Die Abstellanlagen werden an insgesamt sechs Haltepunkten im Stadtgebiet entstehen: Burgfarrnbach, Unterfürberg, Vach, Westvorstadt und Dambach. Je nach Standort ist eine teils überdachte Ausführung vorgesehen. Auch bautechnisch wurden die Planungen überarbeitet: Statt der ursprünglich vorgesehenen Plattenfundamente werden nun durchgehend Streifenfundamente eingesetzt – ein Verfahren, das mehr Aushub, aber weniger Beton erfordert und sich laut Baureferat als wirtschaftlicher erwiesen hat. Außerdem wird an mehreren Stellen künftig auf Pflasterung statt Asphalt gesetzt, was den Bau der Überdachungen erleichtert.
Am Haltepunkt Burgfarrnbach wurde die überdachte Nordanlage leicht nach Westen verschoben, um Platz für alte Spartenleitungen zu lassen. In Unterfürberg sind südlich überdachte und nördlich offene Anlagen geplant. In Vach wird nur der nördliche Teil überdacht – der südliche bleibt wegen eines DB-Schachts unbebaut. Besonders aufwendig gestaltet sich die Umsetzung in der Westvorstadt: Aufgrund der Lage in der Grundwasserschutzzone III A ist eine Versickerung nicht möglich. Stattdessen wird das Wasser über ein Leitungssystem direkt in die bestehende Regenwasserleitung der Parkstraße abgeleitet.
Am Haltepunkt Dambach entfällt dank aktualisierter Planung eine ursprünglich vorgesehene Rohrleitung – das Wasser wird dort oberirdisch abgeleitet. Alle Maßnahmen sollen, vorbehaltlich der Förderbewilligung, im ersten Halbjahr 2026 umgesetzt sein.
Besonderes Augenmerk legt das Baureferat derzeit auf den Standort Vach. Aufgrund mehrfacher Hinweise aus der Bevölkerung wird dort geprüft, ob vorab mobile, nicht überdachte Fahrradständer installiert werden können, um dem Bedarf kurzfristig gerecht zu werden.