Die Stadt Fürth hat ihren Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2026 vorgelegt. Nach den vorliegenden Bemerkungen der Kämmerei weist das Zahlenwerk ein deutliches Defizit auf. Demnach klafft aktuell noch eine Finanzierungslücke von rund 30,3 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt kann keine Mittel mehr an den Vermögenshaushalt abführen, sodass selbst die Pflichtzuführung in Höhe von 8,8 Millionen Euro derzeit nicht gedeckt werden kann.
Obwohl die Steuereinnahmen stabil bleiben und sich teilweise sogar positiv entwickeln – etwa durch höhere Anteile an der Umsatzsteuer infolge der Bundesprogramme –, steigen die nicht refinanzierten Ausgaben erheblich. Dazu gehören insbesondere die Bezirksumlage, die Personalkosten sowie Ausgaben im Bereich der Jugend- und Sozialhilfe. Für 2026 sind Personalausgaben in Höhe von knapp 160 Millionen Euro veranschlagt, was einer Steigerung um rund 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Das Investitionsvolumen steigt ebenfalls deutlich an. Für 2026 sind Ausgaben in Höhe von rund 82,3 Millionen Euro vorgesehen – gut 25 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Schwerpunkte liegen im Bereich Schulen, Kinderbetreuung, Sporteinrichtungen sowie beim Straßen- und Brückenbau. Allein für den Schulbereich werden 34,3 Millionen Euro eingeplant, weitere 14,2 Millionen Euro sind für Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungen vorgesehen. Hinzu kommen große Einzelprojekte wie der Neubau der Volksbücherei Süd mit 6,5 Millionen Euro oder die Sanierung der Zirndorfer Brücke über die Südwesttangente.
Um diese Belastungen zu finanzieren, müsse die Stadt wohl Rücklagen in Anspruch nehmen, heißt es aus der Kämmerei. Zwar standen Ende 2024 noch 157,6 Millionen Euro in der allgemeinen Rücklage, doch sind große Teile davon bereits für Folgejahre zweckgebunden. Zudem sieht die mittelfristige Finanzplanung weiter steigende Eigenanteile bei Investitionen vor: von 58,9 Millionen Euro im Jahr 2026 bis auf 85,8 Millionen Euro im Jahr 2029. Diese Entwicklung könnte die Stadt in eine strukturell angespannte Lage bringen.
Die Kämmerei warnt daher, dass ohne konsequente Haushaltskonsolidierung kaum noch Spielraum für freiwillige Leistungen bleiben werde. Notwendig seien Einsparungen, eine Reduzierung von Standards sowie eine klare Priorisierung der Ausgaben. Gleichzeitig solle die Stadt über Spitzenverbände und politische Kanäle zusätzliche Unterstützung von Bund und Land einfordern.