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Friedliche Revolution in Miniatur: Gesa Will stellt im kultur.lokal.fürth aus

26. Dezember 2025 , ,
Gesa Will erinnert mit ihrer Ausstellung «Die singende Revolution» im kultur.lokal.fürth an die baltische Friedensbewegung und setzt mit Tonfiguren ein Zeichen für gewaltfreien Widerstand. Foto: Gesa WillGesa Will erinnert mit ihrer Ausstellung «Die singende Revolution» im kultur.lokal.fürth an die baltische Friedensbewegung und setzt mit Tonfiguren ein Zeichen für gewaltfreien Widerstand. Foto: Gesa Will

Angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage, in der Aufrüstung und kriegerische Auseinandersetzungen oft als einzige Mittel der Politik erscheinen, setzt die Künstlerin Gesa Will einen bewussten Kontrapunkt. In ihrer kommenden Ausstellung mit dem Titel «Die singende Revolution» widmet sie sich dem zivilen Widerstand und der Kraft des Pazifismus. Vom 8. bis zum 19. Januar 2026 verwandelt sich das kultur.lokal.fürth am Bahnhofplatz in einen Ort der Erinnerung an eine der eindrucksvollsten Friedensbewegungen der europäischen Geschichte.

Wie das Kulturamt der Stadt Fürth mitteilt, nimmt die Künstlerin die nationalen Bewegungen im Baltikum der Jahre 1987 bis 1991 zum Anlass für ihre Werke. Besonders das historische Ereignis vom 23. August 1989 steht dabei im Fokus: Damals bildeten rund zwei Millionen Menschen aus Estland, Lettland und Litauen eine etwa 600 Kilometer lange Menschenkette, um friedlich für ihre Unabhängigkeit zu demonstrieren. Nach Angaben der Veranstalter sangen die Menschen damals bis spät in die Nacht alte Volkslieder, was der Bewegung ihren Namen gab.

Die in Fürth lebende Künstlerin, die 1945 in Schleswig-Holstein geboren wurde und nach Stationen in Paris und München seit 1987 in Franken wirkt, hat diese historische Zivilcourage künstlerisch übersetzt. Herzstück der Ausstellung ist eine Versammlung aus Miniaturmenschen, die Will aus Ton geformt hat. Diese kleinen Figuren stehen als Appell für Freiheit und gemeinschaftlichen, gewaltfreien Widerstand.

Die Vernissage findet am Donnerstag, den 8. Januar, um 19 Uhr statt. Musikalisch wird der Abend durch Gesang von Anna und Markus Simon begleitet, was einen direkten Bezug zum Thema der Ausstellung herstellt. Das Rahmenprogramm umfasst zudem eine Lesung des Autors Leonhard F. Seidl am 16. Januar sowie ein spezielles Vorleseangebot für Schulklassen mit Texten von Wolfgang Borchert am 20. Januar. Der Eintritt zu der Ausstellung, die durch das Evangelische Siedlungswerk und den Theaterverein Fürth unterstützt wird, ist frei.