Es ist nicht der Stau oder das Wetter, das in Oberasbach derzeit die pünktliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen gefährdet – sondern mutwillige Zerstörung. Reifen zerstochen, Spiegel abgebrochen, sogar Radmuttern gelöst: Die Diakoniestation Oberasbach ist wiederholt Ziel von Sachbeschädigungen an ihren Dienstfahrzeugen geworden. Der finanzielle Schaden beläuft sich inzwischen auf rund 2.500 Euro. Laut Diakonieverein Oberasbach gab es mittlerweile neun Beschädigungen an den Fahrzeugen, die vom Pflegedienstleiter protokolliert worden seien. Es habe jüngst erst den neusten Fall gegeben.
Viel gravierender aber: Der Vandalismus bringt den eng getakteten Fahrplan der Pflegekräfte durcheinander – mit direkten Folgen für Patienten, die dringend auf Hilfe angewiesen sind.
Laut Brigitte Beißer, Vorständin der Diakonie Fürth, wurde jeder Vorfall konsequent zur Anzeige gebracht. Ihre Sorge gilt nicht nur der finanziellen Belastung, sondern vor allem der Gefährdung der Mitarbeiter und der Beeinträchtigung der Versorgung. „Wir sind entsetzt und sprachlos“, so Beißer. Auch Pflegedienstleiter Harald Meßner zeigt sich fassungslos. Sein Team versorgt viele Menschen in Oberasbach – und muss nun regelmäßig mit Verzögerungen und Ausfällen kämpfen.
Die Polizei Mittelfranken bestätigte gegenüber unserer Redaktion drei offizielle Anzeigen: zwei wegen Sachbeschädigung, eine wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Ermittlungen laufen, bislang konnte kein Tatverdächtiger ermittelt werden. Ähnliche Fälle bei anderen Diakoniestationen oder in Oberasbach sind der zuständigen Dienststelle bisher nicht bekannt.
In der Nachbarschaft wird indes spekuliert, ob sich Anwohner über die regelmäßig am Friedhofsweg parkenden Fahrzeuge der Diakonie ärgern könnten. Doch selbst im Fall von Unmut über Parkplatznot wäre – so die Diakonie – eine solche Eskalation nicht zu rechtfertigen. Schließlich geht es hier um Menschen, die ohne diese mobile Pflege nicht mehr in den eigenen vier Wänden leben könnten.