Dort, wo einst Panzer der US-Army und der Bundeswehr ihre Spuren hinterließen, entfaltet sich heute ein beeindruckendes Mosaik der Biodiversität. Der Hainberg, gelegen zwischen Oberasbach, Stein und Nürnberg, feiert sein 30-jähriges Bestehen als Naturschutzgebiet. Bereits im März 1995 wurde das Gebiet offiziell unter Schutz gestellt, in dem sich jetzt einige der seltensten Pflanzen- und Tierarten Nordbayerns finden.
Zum Jubiläum am 30. Juni 2025 lädt das Landratsamt Fürth ab 15 Uhr zu einer Feier ein. Neben einer naturkundlichen Führung in Begleitung prominenter lokaler Vertreter bietet der Aktionstag Info-Stände und Mitmachaktionen für Groß und Klein. Interessierte werden gebeten, sich zur kostenlosen Führung im Vorfeld anzumelden. Die Führung beginnt gegen 17 Uhr. Kostenloe Anmeldung: https://xima.landkreis-fuerth.de/frontend-server/form/alias/1/HainbergfuehrungAnmeldung/
Die militärische Vergangenheit, die bis ins späte 19. Jahrhundert reicht, hat überraschend zur Entstehung einzigartiger Sandlebensräume beigetragen. Die Nutzung mit schweren Fahrzeugen auf dem ehemaligen Standortübungsplatz schuf eine offene Landschaft, die heute den größten zusammenhängenden Sandmagerrasen in Nordbayern beherbergt. Pflanzen wie die Sandgrasnelke und Tiere wie die Heidelerche und die Blauflügelige Ödlandschrecke finden hier ein letztes Refugium.
Doch die ökologische Vielfalt beschränkt sich nicht nur auf die Magerrasenflächen. Dünen, Heiden, lichte Eichen- und Kiefernwälder sowie der natürliche Bachlauf des Asbachs sorgen für eine reiche Artenvielfalt auf engem Raum. Schafe übernehmen dabei teilweise die Landschaftspflege, indem sie den Wildwuchs von Büschen eindämmen und somit den Lebensraum für zahlreiche bedrohte Arten sichern. Zusätzlich werden invasive Pflanzenarten wie die Spätblühende Traubenkirsche regelmäßig entfernt, um die empfindlichen Ökosysteme zu schützen.
Nicht nur die natürliche, sondern auch die soziale Struktur des Hainbergs wird aktiv gemanagt. Damit Mensch und Natur in Einklang bleiben, ist das Gebiet in unterschiedliche Schutzzonen unterteilt. Die streng geschützte Kernzone erlaubt ganzjährig keinen Zugang abseits der Wege, während in der Brutschutzzone, in der bodenbrütende Vögel wie die Heidelerche nisten, vom 1. April bis 30. Juni Wegpflicht herrscht. Auch die Leinenpflicht für Hunde stellt hier keine Ausnahme dar, um die natürliche Fauna nicht zu stören.