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Kindesschutz in Fürth: Missbrauchsfälle steigen – und schon 39 Kinder in Obhut in diesem Jahr

12. Mai 2025
Der Bezirkssozialdienst in Fürth steht vor wachsenden Herausforderungen im Kindesschutz.Der Bezirkssozialdienst in Fürth steht vor wachsenden Herausforderungen im Kindesschutz.

Der Bezirkssozialdienst der Stadt Fürth sieht sich aktuell mit einer besorgniserregenden Zunahme von Fällen konfrontiert, die sowohl die Qualität der sozialen Hilfen als auch die Sicherheit des Kindeswohls betreffen. Dies geht aus einem jüngst veröffentlichten Bericht des Bezirkssozialdienstes hervor. Seit dem Jahr 2022 ist ein erheblicher Anstieg bei der Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Hilfen festzustellen. Dies führt zu verlängerten Bearbeitungszeiten und stellt die Sozialpädagogen vor große Herausforderungen, wie es in dem Bericht heißt.

Besonders alarmierend ist demnach die Zunahme von Missbrauchsfällen und Gewalt gegen Kinder, wie aus dem Sicherheitsbericht des Polizeipräsidiums Mittelfranken 2024 hervorgeht. Demnach stieg die Zahl der dokumentierten Missbrauchsfälle von 21 im Jahr 2020 auf 88 im Jahr 2024. Diese Entwicklung unterstreiche die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen zu ergreifen und bestehende Hilfsmodelle zu optimieren, betonten die Verfasser des Berichts.

Die komplexen Herausforderungen führen bereits dazu, dass die Sozialpädagogen des Bezirkssozialdienstes vermehrt Überstunden leisten müssen. Bis März 2025 wurden rund 1180 Überstunden registriert. Die Fachkräfte sind zunehmend gefordert, neue Strategien zu entwickeln und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu stärken. Die Verantwortlichen betonen die Bedeutung von Fortbildungen und Sensibilisierungsmaßnahmen, um ein sicheres Umfeld für Kinder und Jugendliche zu schaffen.

Die Stadt Fürth verzeichnet zudem einen Anstieg bei den Inobhutnahmen von Kindern. Zwischen Januar und April 2025 wurden 39 Kinder in Obhut genommen, darunter zwei Neugeborene.