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Mücken-Alarm in Fürth: Eliminierung der Tigermücke trotz Gegenwehr „nicht mehr realistisch“

27. Mai 2025 ,
Die Asiatische Tigermücke breitet sich trotz Bekämpfungsmaßnahmen weiter aus.Die Asiatische Tigermücke breitet sich trotz Bekämpfungsmaßnahmen weiter in Fürth aus. Symbolbild: Fürth Aktuell

Es summt und brummt, doch harmlos ist das nicht: Die Asiatische Tigermücke hat sich 2024 erneut in der Fürther Südstadt ausgebreitet – und das trotz intensiver Bekämpfungsmaßnahmen. Der ursprünglich aus Südostasien stammende, invasive Blutsauger gilt als potenzieller Überträger von Krankheitserregern wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren. Die Stadt Fürth kämpfte daher auch im vergangenen Jahr gegen die Ausbreitung der Mückenart – allerdings mit begrenztem Erfolg, wie jetzt aus einem Bericht der Stadtverwaltung hervorgeht.

Im Auftrag der Stadt Fürth übernahmen die Firmen apc AG aus Nürnberg (Bekämpfung) sowie Biogents AG aus Regensburg (Monitoring) die Maßnahmen. Der Fokus lag dabei auf einem Mix aus Prävention, biologischer Schädlingsbekämpfung und Öffentlichkeitsarbeit. So wurden rund 600 sogenannte BG-GAT-Fallen aufgestellt und regelmäßig gewartet. Diese speziellen Mückenfallen dienen sowohl der Überwachung als auch der Eindämmung der Population. Ergänzend kamen sogenannte aktive Fallen (BG-PRO) in Hotspots zum Einsatz. Zudem wurde mit dem biologischen Wirkstoff BTI das Abwassersystem sowie Regentonnen und andere Wasseransammlungen behandelt – denn genau dort legt die Tigermücke bevorzugt ihre Eier ab.

Doch der Aufwand zeigte nur begrenzte Wirkung. Die Fangzahlen stiegen im Verlauf der Monate deutlich an. Besonders betroffen waren laut Monitoringbericht der Stadt die Kalbsiedlung sowie mehrere Kleingartenanlagen – konkret Volkswohl, Süd IV und GBV. Selbst im äußeren Monitoringbereich wurden immer wieder Exemplare nachgewiesen. Das deutet auf eine stabile Population hin, deren Eliminierung inzwischen als nicht mehr realistisch gilt.

Als Reaktion darauf wird die Strategie für 2025 angepasst: Die Stadt konzentriert sich künftig auf die Bekämpfung in sensiblen öffentlichen Bereichen wie Spielplätzen, Schulen oder Pflegeeinrichtungen. Private Gärten bleiben außen vor. Stattdessen soll die Aufklärung der Bevölkerung intensiviert werden. Auf Veranstaltungen wie dem Stadtwaldfest wurden bereits Infostände genutzt, um Bürger über Schutzmaßnahmen zu informieren. Dazu zählt etwa das Abdecken von Regentonnen, das Entfernen stehender Wasserstellen und das Umkippen von Topfuntersetzern.

Ein zentrales Ziel ist es, das Engagement von Eigentümern und Pächtern zu erhöhen – denn ohne deren Mithilfe bleibt jede Bekämpfung lückenhaft. Die Stadt Fürth hat entsprechende Informationsmaterialien verschickt und ihre Website entsprechend erweitert. Der Monitoring-Bericht der Biogents AG liefert zudem eine wertvolle Datengrundlage für weitere Planungen.

Laut aktueller Einschätzung ist eine dauerhafte Eindämmung der Tigermücke zwar möglich, aber auf kommunaler Ebene nur schwer umsetzbar. Experten gehen davon aus, dass sich die invasive Art mit den wärmer werdenden Sommern langfristig weiter in der Region ausbreiten wird. Die Fürther Südstadt bleibt dabei auch 2025 unter besonderer Beobachtung.