Wenn Bäume durch Straßen wandern, dann ist das kein Kunstprojekt, sondern ein kreativer Beitrag für mehr Lebensqualität im urbanen Raum. Am 10. April beginnt in Fürth die neue Saison der Wanderbaumallee – und das nicht irgendwo, sondern ganz bewusst am Grünflächenamt, das die Aktion unterstützt. Um 13:30 Uhr (vormals 14.30 Uhr) machen sich die grünen Hingucker gemeinsam mit Bürgern auf den Weg durch die Stadt. Was nach einem ungewöhnlichen Spaziergang klingt, ist Teil eines durchdachten Umweltprojekts mit wachsender Strahlkraft.
Die Idee stammt ursprünglich aus München, wo der Verein Green City e.V. das Konzept 1992 ins Leben rief. In Fürth wurde die Wanderbaumallee 2022 übernommen und weiterentwickelt. Mobile Bäume in großen Pflanzkübeln, oft mit Sitzgelegenheiten kombiniert, werden temporär an verschiedenen Orten aufgestellt. So entstehen für einige Wochen grüne Aufenthaltsräume in bislang eher grauen Stadtbereichen. Die Pflanzen sind mobil, der Effekt bleibt: mehr Aufmerksamkeit für nachhaltige Stadtgestaltung, klimafreundliche Infrastruktur und gemeinschaftliches Engagement.
Doch es geht um mehr als nur optische Aufwertung. Die Wanderbaumallee verfolgt das Ziel, Stadtgrün neu zu denken und Menschen für Themen wie Klimaanpassung, Hitzevorsorge und Lebensqualität im öffentlichen Raum zu sensibilisieren. Gerade in dicht bebauten Innenstädten sind solche grünen Inseln ein Signal für Veränderung. Sie zeigen, wie wenig es manchmal braucht, um Orte aufzuwerten – und wie viel mehr daraus entstehen kann, wenn Anwohner und Passanten ins Gespräch kommen. Viele der Standorte, an denen die Wanderbäume bisher Halt gemacht haben, gelten heute als Beispiele dafür, wie temporäres Grün dauerhaft inspirieren kann.
In Fürth sind es Bürgerinitiativen, Umweltengagierte und städtische Einrichtungen, die gemeinsam daran arbeiten, die Wanderbaumallee zu organisieren. Die mobile Begrünung wird über soziale Netzwerke wie Facebook koordiniert. Unterstützt wird das Projekt vom städtischen Grünflächenamt, das nicht nur logistische Hilfe leistet, sondern sich auch für die langfristige Begrünung des Stadtgebiets einsetzt.
Die Wanderung ist öffentlich, jeder kann mitmachen. In den vergangenen Jahren war das Interesse groß – nicht nur unter Umweltfreunden, sondern auch bei Familien, Kunstschaffenden und Stadtplanern. Wo genau die Bäume in dieser Saison Station machen, wird noch bekannt gegeben.